HIV-Prophylaxe: Zulassung beantragt – jetzt Zugang ermöglichen!
Deutsche AIDS-Hilfe: PrEP wäre sinnvolle Ergänzung der erfolgreichen HIV-Prävention in Deutschland
Die Pharma-Firma Gilead hat bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des HIV-Medikaments Truvada zur vorbeugenden Einnahme beantragt. Diese Form der Anwendung ist bekannt als Prä-Expositions-Prophylaxe ( "Vor-Risiko-Vorsorge"), kurz: PrEP. Die Deutsche AIDS-Hilfe rechnet mit einer Zulassung noch in diesem Jahr.
Dazu erklärt Winfried Holz vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:
"Jetzt geht es darum, dass die PrEP nicht nur zugelassen, sondern auch verfügbar gemacht wird. Menschen, denen die PrEP helfen kann, HIV-negativ zu bleiben, müssen auch Zugang zu dem bislang sehr teuren Mittel bekommen. Auf welchem Wege, gilt es gemeinsam mit allen Beteiligten auszuloten. Dazu gehören der Hersteller, die zuständigen Fachgesellschaften aus Medizin und Prävention, die Krankenkassen sowie die Politik."
Bei der Prophylaxe verhindert das HIV-Medikament Truvada, dass sich das Virus im Körper einnisten kann. Aktuellen Studien zufolge funktioniert diese Präventionsmethode zuverlässig bei einer relativ kleinen Gruppe schwuler Männer, die ein besonders hohes HIV-Risiko haben (zum Beispiel weil es ihnen schwerfällt, sich mit Kondomen zu schützen). Die vorbeugende Einnahme von Truvada kann also nachweislich HIV-Infektionen verhüten.
"Die PrEP ist eine sinnvolle Ergänzung der erfolgreichen HIV-Prävention in Deutschland", sagt DAH-Vorstand Winfried Holz. "Das Kondom bleibt die einfachste Möglichkeit, sich vor HIV zu schützen. Die PrEP kann jedoch helfen, noch mehr HIV-Infektionen zu verhindern als bisher."
Weiteren Informationen auf aidshilfe.de
"Alle Schutzmöglichkeiten ausschöpfen!" (Pressemitteilung vom 9.11.2015)