Handreichungen für queere Flüchtlinge und ihre Unterstützer_innen

Unter den Geflüchteten, die in Deutschland Schutz vor Krieg, Gewalt und Verfolgung suchen, sind auch lesbische, schwule, bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtliche Menschen (kurz: LGBTI). Zwei neue Handreichungen bieten Hilfestellung und Rat bei der Unterstützung sowie bei Rechtsfragen.

Flüchtlinge mit LGBTI-Hintergrund sind wie etwa Schwangere, Menschen mit Behinderung, Opfer von Menschenhandel und unbegleitete Minderjährige als besonders vulnerable Flüchtlinge anzusehen, denn auch nach ihrer Ankunft in Deutschland sind sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität häufiger Drohungen und Gewalt ausgesetzt – so zum Beispiel in Gemeinschaftsunterkünften.

Eine 20-seitige Broschüre gibt in übersichtlicher Form eine Einführung in das Thema und wichtige Handlungsempfehlungen. Außerdem werden geeignete Beratungsstellen gelistet – allerdings beschränkt auf das Land Nordrhein-Westfalen.

Herausgegeben wurde die Publikation vom Arbeiter-Samariter-Bund NRW in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD), der Hirschfeld-Eddy-Stiftung sowie mit Unterstützung des Paritätischen NRW. Sie kann als PDF heruntergeladen werden beziehungsweise als Print-Ausgabe – solange der Vorrat reicht – beim Arbeiter-Samariter-Bund NRW kostenfrei bestellt werden: telefonisch unter 0221/949707-0 oder per E-Mail presse@asb-nrw.de.

Die Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität stellt laut einer EU-Qualifikationsrichtlinie einen anerkannten Asylgrund dar. Flüchtlinge und Beratungseinrichtungen sind hierüber allerdings nicht immer ausreichend informiert.

Aus diesem Grund hat der LSVD eine weitere Handreichung entwickelt, die LGBT-Asylsuchende über ihre rechtlichen Möglichkeiten und das Asylverfahren informiert. Der Ratgeber ist jetzt auch in arabischer Übersetzung erschienen und auf der Website queer-refugees.de zu finden.

(ascho)

Handreichung für die Betreuung und Unterstützung

Rechtsratgeber