Gore Vidal ist tot

Der amerikanische Autor, Intellektuelle und Humanist Gore Vidal ist am Dienstagabend kalifornischer Zeit nach längerer Krankheit im Alter von 86 Jahren gestorben.

Vidals Werk umfasst 24 Romane, Theaterstücke und Drehbücher (darunter auch das für den Filmklassiker „Ben Hur“), mehr als 200 Essays und seine Autobiografie „Palimpsest“.

Sein 1948 erschienenes Buch „Geschlossener Kreis“ gilt als erster amerikanischer Roman, in dem Homosexualität offen und ausführlich thematisiert wurde. Seinen weltweiten literarischen Durchbruch hatte Vidal 1986 mit „Myra Breckinridge“. Das Buch erzählt die Geschichte des Homosexuellen Myron, der sich nach einer Geschlechtsumwandlung als Myra in Hollywood durchschlägt.

Gore Vidal war auch ein streitbarer, in der amerikanischen Öffentlichkeit sehr präsenter politischer Geist. So kritisierte er etwa den Rassismus in den USA, die Aidspolitik unter den Präsidenten Reagan und Bush oder die seiner Meinung nach neo-imperialistische Außenpolitik seines Landes.

Vidal soll in Washington neben seinem 2003 verstorbenen Lebensgefährten Howard Austen beigesetzt werden.

(hs)

 

Quellen/weitere Informationen

„Links, schwul und scharfzüngig“: Beitrag im DAH-Blog

„Amerikas ‚ungewählter Schattenpräsident’ ist tot“: Beitrag auf sueddeutsche.de vom 01.08.2012

„Prolific, Elegant, Acerbic Writer“: Beitrag auf nytimes.com vom 01.08.2012 (in englischer Sprache)

www.gorevidalnow.com: nach eigenen Angaben die „offizielle“ Gore-Vidal-Homepage