Globaler Fonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria bekommt 14 Milliarden Dollar

Mit einem beispiellosen Zeichen internationaler Solidarität haben die Geber auf der sechsten Auffüllungskonferenz des Globalen Fonds gegen Aids, Malaria und Tuberkulose umgerechnet rund 12,7 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre zugesagt.

Dies ist der höchste Betrag, der jemals für eine internationale Gesundheitsorganisation aufgebracht wurde.

Globaler Fonds: Jetzt das Engagement erhöhen

Die Mittel sollen dazu beitragen, mindestens 234 Millionen Infektionen zu verhindern, 16 Millionen Menschenleben zu retten und die Epidemien von Aids, Tuberkulose und Malaria bis 2030 zu beenden.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte in einer Rede an die Weltgemeinschaft appelliert, der kommenden Generation eine bessere und gesündere Welt zu hinterlassen, Ungleichheiten zu bekämpfen und die soziale Gerechtigkeit zu stärken.

Menschen mit HIV sagen: Nichts über uns ohne uns!

Neben Macron sprach auch die 18-jährige Amanda aus Burundi. Sie erfuhr mit 11 Jahren, dass sie HIV hat, und engagiert sich seit drei Jahren, um andere Menschen in einer ähnlichen Situation zu unterstützen.

Emmanuel Macron bei der Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds 2019

Quelle: Twitter via @EmmanuelMacron

„Aufgrund unserer HIV-Infektion erleiden wir alle möglichen Formen von Stigmatisierung und Diskriminierung“, sagte sie. „Andere Menschen haben Angst vor uns, wir dürfen nicht in bestimmten Jobs arbeiten, nicht an Fortbildungen teilnehmen, bekommen bestimmte Stipendien nicht. Aber wir sind nicht nur Zahlen in einer Statistik. Wir existieren. Wir sind hier. Wer könnte besser sagen als wir selbst, welche Entscheidungen gefällt werden müssen? Schließlich betreffen diese Entscheidungen uns!“

Mädchen und Frauen sind besonders durch HIV bedroht

Maurine Murenga vom Vorstandsgremium des Globalen Fonds, die Anfang der 2000er-Jahre von ihrer HIV-Infektion erfuhr, wies auf die überproportionale Gefährdung von Frauen und Mädchen hin.

„Diejenigen von uns, die HIV überlebt haben, sind dank des Globalen Fonds hier. Aber Millionen sterben nach wie einen vermeidbaren Tod, weil sie keinen Zugang zu lebensrettenden Programmen haben. Es ist inakzeptabel, dass Mädchen und junge Frauen in den Ländern südlich der Sahara nach wie vor doppelt so stark von HIV betroffen sind und in den am schwersten betroffenen Ländern sogar sechs Mal stärker als Jungen und junge Männer. Wir wissen, dass wir das ändern können, und müssen jetzt handeln.“

Die Geberkonferenz zeigt die Kraft der globalen Gemeinschaft

Macron forderte alle Partner auf, ihre Verpflichtungen um mindestens 15 Prozent zu erhöhen, um das Ziel von mindestens 14 Milliarden Dollar zu erreichen. Offensichtlich gelang es ihm damit, Regierungsvertreter_innen zu einem stärkeren Engagement zu bewegen – einige Länder erhöhten ihre ursprünglichen finanziellen Zusagen vor Ort.

„Jeder im Raum fühlte heute die Kraft einer globalen Gemeinschaft, die zusammengekommen ist, um mit einer Stimme zu sagen: ‚Wir werden diese Epidemien beenden‘“, erklärte Global-Fund-Chef Peter Sands.

Mit den zugesagten Mitteln könne man die Zahl der Todesopfer infolge der drei Krankheiten auf 1,3 Millionen im Jahr 2023 senken – von 4,1 Millionen im Jahr 2005 und 2,5 Millionen im Jahr 2017.

Jeder investierte Dollar, so der Globale Fonds, spiele das 19-Fache durch vermiedene Folgekosten und eine höhere Wirtschaftsleistung wieder ein.

Auch Stiftungen und Unternehmen engagieren sich

Wichtigster Geldgeber des Globalen Fonds sind die USA, die ein Drittel des Gesamtvolumens (4,68 Milliarden US-Dollar) beisteuern wollen. Frankreich erhöhte seinen Beitrag für den kommenden Dreijahreszeitraum um 20 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro, Großbritannien um 16 Prozent auf umgerechnet rund 1,55 Milliarden Euro, Deutschland um fast 18 Prozent auf eine Milliarde Euro und Kanada um 16 Prozent auf umgerechnet gut 630 Millionen Eur.

Neben den öffentlichen Gebern gibt es auch Unterstützungszusagen von privater Seite, etwa von der Bill & Melinda Gates Foundation (760 Millionen Dollar) oder von (RED) (150 Millionen Dollar).

(ascho/hs)

Quelle: Pressemitteilung des Global Fund (in englischer Sprache) vom 10.10.2019
https://www.theglobalfund.org/en/news/2019-10-10-global-fund-donors-pledge-usd14-billion-in-fight-to-end-epidemics/