Gefälschte Packungen des HIV-Medikaments Viread entdeckt
Manipulierte Packungen des Arzneimittels Viread (Wirkstoff: Tenofovir) könnten in die deutsche Vertriebskette gelangt sein.
Dies teilte das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 10. April 2015 auf seiner Website mit.
Betroffen seien 245-mg-Filmtabletten der Charge 13VR039D (Herstellungsdatum 19.3.2013, Haltbarkeitsdatum März 2018) in der Aufmachung für die Märkte in Griechenland und Zypern.
In diesen Ländern sowie in Litauen waren gefälschte Packungen des Präparats Viread bereits Anfang dieses Monats aufgetaucht. Die Parallelvertreiber Mediopharm und Axicorp riefen die betreffende Charge daraufhin zurück. Nun hat die deutsche Arzneimittelbehörde Informationen erhalten, denen zufolge die Fälschungen auch in einer Apotheke in Deutschland entdeckt wurden.
Laut BfArM handelt es sich bei den Fälschungen lediglich um Manipulationen an der äußeren Verpackung (Beschriftung und Analysezertifikat). Eine Analyse der sichergestellten Proben durch den Originalhersteller Gilead Sciences habe ergeben, dass die Tabletten in Aussehen und Zusammensetzung dem Original entsprechen.
Dennoch empfiehlt die Arzneimittelbehörde Patientinnen und Patienten, die Viread-Packungen der entsprechenden Charge besitzen, diese auf Manipulationen zu überprüfen. Im Zweifel sollen sie die Apotheke kontaktieren, in der sie das Präparat erworben haben. Auf der Internetseite des BfArM finden sich Abbildungen, die die manipulierte Beschriftung (suspected counterfeit label) im Vergleich zum Original (Gilead reference label) zeigen.
Das BfArM könne nicht ausschließen, dass neben Mediopharm und Axicorp nicht auch noch andere Parallelvertreiber des HIV-Medikaments von den Fälschungen betroffen sind. Anhaltspunkte dafür lägen derzeit aber nicht vor, heißt es in der Mitteilung.
(Christina Laußmann)
Quelle/weitere Informationen:
Mitteilung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte vom 10.4.2015