Dirk Niebel gibt Teil der Mittel für den Globalen Fonds frei

Entwicklungshilfeminister spricht nach dem Führungswechsel sein Vertrauen in das Finanzierungsinstrument aus

Bundesminister Dirk Niebel (FDP) wird den Globalen Fonds  zunächst mit 50 Millionen Euro unterstützen. Diese Entscheidung fiel am Mittwoch nach einem Gespräch mit Gabriel Jaramillo, dem neuen Generaldirektor des Globalen Fonds.

Der 62-jährige Kolumbianer mit brasilianischem Pass gilt als Finanzexperte und war bis 2001 Vorstandsvorsitzender der amerikanischen Sovereign Bank. Zuletzt war er als UN-Sondergesandter für Malaria tätig.

„Mit Gabriel Jaramillo übernimmt ein höchst erfahrener Manager die Führung des GFATM-Sekretariats in Genf“, erklärte Dirk Niebel (FDP), Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Er sei zuversichtlich, dass Jaramillo den Fonds rasch in eine wirksamere und effizientere Organisation umwandeln werde. „Nur so kann zukünftig ein optimaler Beitrag des GFATM zur Versorgung der Kranken sichergestellt werden.“

Deutschland ist mit jährlich 200 Millionen Euro viertgrößter Geber des Fonds. Niebel hatte die Mittel im vergangenen Jahr eingefroren, nachdem in vier der damals 145 geförderten Ländern Korruptionsfälle bekannt wurden.

Gabriel Jaramillo zeigte in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ Verständnis für das deutsche Verhalten. „Wir wissen, dass wir eine Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern haben. Sie erwarten, dass wir Leben retten, aber sie wollen auch wissen, wo ihr Geld bleibt“, sagte Jaramillo.

Aber auch die internationale Wirtschaftskrise und die damit einhergehende sinkende Zahlungsbereitschaft der betroffenen Länder sei eine Herausforderung für den Fonds. „Wir müssen effizienter werden, mit unserem Geld mehr erreichen. Aber die Message kommt an: Spanien, das seit 2010 ausgesetzt hat, will wieder Beiträge zahlen, Japan, die Bill & Melinda Gates Foundation und andere wollen ihre erhöhen“, zeigt sich Jaramillo zuversichtlich.

(sho)