DAH-Haushaltsplanung 2014: Eure Mitwirkung ist gefragt!

Wir rufen zum „Sammeln und Jagen“ auf: Gesucht sind Ideen und Projektvorschläge für zielgerichtete und bedarfsgerechte Angebote.

 

Mit dem Jahreswechsel beginnt schon die Haushaltsplanung für 2014 – und zwar mit einem leicht veränderten Verfahren: Eure Projektvorschläge sollen in den Facharbeitskreisen der Fachbereiche diskutiert und in die Planungen einbezogen werden können.

 

Dazu ein konstruiertes Beispiel: Die AIDS-Hilfe Wanne-Eickel stellt in ihrer Haftarbeit fest, dass bei den von ihr betreuten Gefangenen ein konkreter Beratungsbedarf wächst, und schlägt beim „Sammeln und Jagen“ eine neue Broschüre zu dem Thema vor. Die AG Haft bestätigt als zuständiger Facharbeitskreis diesen Trend und empfiehlt, die Broschüre „Positiv in Haft“ um diesen Aspekt zu ergänzen; da bundesweit der Anteil an Inhaftierten aus westafrikanischen Staaten stark zugenommen hat, soll diese darüber hinaus auch kultursensibel in Hausa, eine der dort gängigen Verkehrssprachen, übersetzt werden.

 

Ihr könnt aus Eurer täglichen Arbeit sicher ein Lied davon singen: Der Spielraum für neue Projekte ist erheblich eingeschränkt. Bereits im Haushalt für 2013 mussten wir Einsparungen in Höhe von 300.000 € vornehmen, und wir müssen davon auszugehen, dass die öffentliche Förderung im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung der Bundesregierung auf diesem Niveau bleiben wird. Wir müssen uns also auf elementare Fortbildungs- und Medienangebote konzentrieren, zumal es der erklärte Wille des Verbands bleibt, weiter auf einen ausgeglichenen Haushalt hinzuarbeiten.

 

Bei der Entwicklung des Haushalts für 2014 wird es deshalb darauf ankommen, sehr zielgerichtet den Bedarf an Projekten zu ermitteln, die in unserem bisherigen Angebot fehlen, von keinem anderen Träger wie etwa dem Paritätischen zur Verfügung gestellt werden und für eine Verbesserung der Qualität unserer Präventionsarbeit unabdingbar sind. In diesem Sinne haben wir in diesem Jahr auf Eure Anregung hin z.B. eine Online-Befragung von unter 30-jährigen Menschen aufgenommen, um mehr über die Lebenswelt dieser Zielgruppe zu erfahren und unsere Angebote daran ausrichten zu können.

 

Für die Entwicklung solcher passgenauen „Mosaiksteine“ brauchen wir Euer Feedback aus dem direkten Kontakt mit den Menschen, um die es in unserer Arbeit geht. Wir bitten Euch deshalb, uns mitzuteilen, ob

  • die DAH 2014 aus Eurer Sicht im Rahmen der im Zukunftspapier „DAH reloaded“ formulierten Ziele bestimmte Schwerpunkte setzen sollte
  • Euch im Fortbildungsangebot der DAH Bausteine fehlen, die kein anderer Bildungsträger abdecken kann
  • Ihr z.B. in der Beratung und Betreuung mit neuen Fragestellungen konfrontiert werdet
  • Ihr Ideen für Broschüren und andere Medien habt, mit denen wir unsere Zielgruppen noch besser erreichen können
  • sich Tendenzen wie etwa gravierende Veränderungen im Verhalten, in der Altersstruktur oder dem sozialen Hintergrund von Zielgruppen abzeichnen, auf die wir reagieren müssen.

 

Um Euch die Arbeit zu erleichtern, findet Ihr im Anhang ein Formblatt (Projektvorschläge 2014). Ein Musterbeispiel zum Ausfüllen findet Ihr ebenso wie das Formblatt im internen Bereich im Extranet.

 

Bitte beachtet, dass die Finanzierung aus öffentlichen Zuwendungen an bestimmte Rahmenbedingungen gebunden ist. Voraussetzung für die Förderung ist, dass Projekte

 

  • eine bundesweite Wirkung oder Modellcharakter haben
  • einen Erkenntnisgewinn für die Aidshilfe-Arbeit bringen, d.h. im DAH-Verband Lernen ermöglichen
  • auf die HIV/Aids-Prävention (überwiegend Primärprävention) zielen und schlüssig begründet werden können
  • tatsächlich ein Projekt darstellen, bei dem ggf. Werkvertrags- oder Honorarmittel finanzierbar wären. Dabei müssen die Leistungen gemäß der Vergabe- und Vertragsordnung bundesweit ausgeschrieben werden.

Die Finanzierung von Personalstellen ist ebenso ausgeschlossen wie regional begrenzte Maßnahmen, z.B. die Supervision von Beratungsteams, die Anleitung von Selbsthilfegruppen oder direkte Unterstützungsangebote für Menschen mit HIV. An dieser Stelle möchten wir deshalb auch auf die Selbsthilfeförderung der Gesetzlichen Krankenversicherung nach § 20c SBG V verweisen; für bestimmte Selbsthilfe-Projekte können Mittel aus dem ViiV Healthcare-Fonds beantragt werden. Dazu wird es eine gesonderte Ausschreibung geben.

 

Zum Zeitplan für das „Sammeln und Jagen“:

 

  1. Sendet uns Eure Rückmeldungen auf dem Formblatt bitte per E-Mail bis zum 28. Januar 2013 unter der Mail-Adresse geschaeftsfuehrung@dah.aidshilfe.de an Jacqueline Speer.
  2. Die Bundesgeschäftsstelle wird aus den Rückmeldungen bis zum 11. Februar 2013 eine Zusammenfassung erstellen, die im Newsletter veröffentlicht wird.
  3. Eure Projektvorschläge werden zur Diskussion in die zuständigen Facharbeitskreise und an die Fachreferent(inn)en weitergeleitet.
  4. Die Haushaltskommission wird in ihrer ersten Sitzung 2013 die Rückmeldungen auf Basis der Empfehlungen durch die Facharbeitskreise und -rerent(inn)en sortieren und gewichten und in die Haushaltsplanung für 2014 einbeziehen.
  5. Die Bundesgeschäftsstelle wird aus diesen Festlegungen einen Haushaltsentwurf erarbeiten. Dieser wird der Kommission in ihrer zweiten Sitzung im Sommer 2013 zur Beratung vorgelegt. Sie prüft, ob ihre Diskussionsergebnisse umgesetzt wurden und ob ggf. aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden müssen.
     

Alle Beteiligten, die Vorschläge eingereicht haben, erhalten dann eine Mitteilung darüber, ob und auf welche Weise ihre Ideen in den Haushaltsentwurf 2014 eingeflossen sind, über den im nächsten Schritt die Mitgliederversammlung Mitte Oktober entscheidet. Die letzte Instanz bei öffentlich geförderten Projekten ist der verbindliche Zuwendungsbescheid durch die BZgA, der in der Regel nicht vor Mai des betreffenden laufenden Haushaltsjahres vorliegt.