25 Jahre „Gib Aids keine Chance“
Die Präventionskampagne „Gib Aids keine Chance“ ist für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auch nach einem Vierteljahrhundert weiterhin ein voller Erfolg.
„Deutschland schützt sich vor HIV! Das ist das entscheidende Ergebnis der 1987 gestarteten Präventionskampagne“, sagte BZgA-Direktorin Professor Dr. Elisabeth Pott anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Kampagne.
Die Mitte der 1980er Jahre getroffene Entscheidung für die Strategie des gesellschaftlichen Lernens im Umgang mit HIV habe kontinuierlich zu Verhaltensänderungen in den Zielgruppen geführt.
„Safer Sex zum Schutz vor HIV ist deshalb schon lange kein Tabuthema mehr“, betonte Pott. Seien Kondome in den 80er Jahren noch verschämt unter dem Ladentisch oder in Automaten auf öffentlichen Toiletten verkauft worden, so seien sie heute ein völlig akzeptierter Hygieneartikel.
Zur Untermauerung zog die BZgA aktuelle Daten der regelmäßig in ihrem Auftrag durchgeführten Repräsentativbefragung „Aids im öffentlichen Bewusstsein“ heran. Danach verwendeten heute 80 Prozent der Singles in Deutschland im Alter von 16 bis 44 Jahren beim Sex Kondome. 1988 seien es nur 58 Prozent gewesen. Dementsprechend sei auch die Zahl der verkauften Kondome angestiegen: von 110 Millionen 1988 auf die neue Rekordmarke von 211 Millionen im vergangenen Jahr.
Etwa jeder fünfte Befragte (21 Prozent) hat laut der jüngsten Umfrage bei Ereignissen wie Partys immer ein Kondom dabei. Bei den 16- bis 24-Jährigen geht nur rund ein Drittel (32 Prozent) stets ohne Kondom im Gepäck auf Reisen.
Zugleich werde Aids von der deutschen Bevölkerung nicht mehr als eine so große Bedrohung wahrgenommen, wie dies noch zu Beginn der Kampagne der Fall gewesen sei: Gaben 1987 noch 65 Prozent der Befragten an, dass Aids zu den gefährlichsten Krankheiten gehöre, sind heute nur noch 13 Prozent dieser Auffassung. Zu dieser realistischeren Einschätzung der Situation habe die Information über die verbesserte Behandelbarkeit von HIV/Aids geführt.
„Um die Neuinfektionen langfristig weiter zu senken, müssen wir heute die Aufforderung – falls es zu einer Risikosituation gekommen ist –, sich beraten, testen und rechtzeitig behandeln zu lassen, verstärkt kommunizieren“, erklärte Elisabeth Pott.
(sho)
Quellen/weiterführende Links:
BZgA-Pressemitteilung vom 03.09.2012
Kurzbericht zur BZgA-Studie „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2011“
Informationen zur Aidspräventionskampagne der BZgA
Sammlung mit Pressemotiven aus der 25-jährigen BZgA-Kampagnenhistorie
Die aktuellen Motive der BZgA-Kampagne