Vor allem kurz nach der Ansteckung oder bei länger bestehender, unbehandelter Infektion mit HIV entwickeln viele Menschen Symptome. Ob eine HIV-Infektion vorliegt, kann man nur mit einem HIV-Test feststellen. Dank der HIV-Medikamente kann man heute gut und lange mit HIV leben.
Das Wichtigste zu HIV-Symptomen in Kürze
- HIV-Symptome können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein.
- Kurz nach einer HIV-Infektion können Symptome wie bei einer Grippe auftreten, zum Beispiel: Fieber, Abgeschlagenheit, Nachtschweiß oder Lymphknotenschwellung. Diese verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit wieder.
- Im Anschluss gibt es meist eine lange Phase ohne Symptome. Trotzdem schädigt HIV den Körper.
- Ohne HIV-Behandlung ist das Immunsystem irgendwann so geschwächt, dass lebensgefährliche Erkrankungen auftreten. Dann spricht man von Aids.
- Dank der HIV-Medikamente kann man mit HIV lange und gut leben und Aids verhindern.
- HIV-Symptome sind unspezifisch und können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Eine Lymphknotenschwellung mit Nachtschweiß bedeutet also nicht unbedingt, dass man sich mit HIV infiziert hat. Treten aber Symptome in zeitlicher Nähe zu einem HIV-Risiko auf, kann ein HIV-Test sinnvoll sein.
Wie verläuft eine HIV-Infektion?
Wird eine HIV-Infektion nicht mit Medikamenten behandelt, verläuft sie meistens in vier Phasen:
- Phase 1: Akute HIV-Infektion
- Phase 2: HIV-Infektion ohne Symptome
- Phase 3: HIV-Infektion mit Symptomen
- Phase 4: Aids
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Akute HIV-Infektion
Kurz nach der Infektion mit HIV vermehrt sich das Virus im Körper besonders stark.
Zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung treten meistens Symptome auf, zum Beispiel:
- Fieber
- Abgeschlagenheit
- Müdigkeit oder Unwohlsein
- starker Nachtschweiß
- Durchfall
- Abgeschlagenheit
- Mandel- und Lymphknotenschwellungen
- Muskelschmerzen
- Hautausschlag.
Diese Anzeichen einer akuten HIV-Infektion verschwinden nach ein bis zwei Wochen von alleine wieder und werden oft fälschlicherweise als Grippe oder Darminfektion gedeutet.
Während dieser ersten Krankheitsphase befinden sich in manchen Körperflüssigkeiten besonders viele Viren:
- Im Blut,
- Im Sperma und
- im Flüssigkeitsfilm auf den Schleimhäuten von Vagina, Enddarm und Penis.
Die Ansteckungsgefahr für Sexpartner*innen ist dann besonders groß.
Bereits in dieser Phase zerstört HIV einen großen Teil der Helferzellen der Darmschleimhaut und schädigt so das Immunsystem.
Gleichzeitig beginnt das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern. Diese lassen sich in der Regel spätestens nach sechs Wochen mit einem HIV-Labortest nachweisen.
Wie HIV das Immunsystem angreift, erklären wir hier.
HIV-Infektion ohne Symptome
Nach der akuten Phase mit hoher Virenmehrung folgt meistens eine symptomfreie oder symptomarme Phase mit geringer Virenvermehrung. Das Immunsystem kann nämlich HIV teilweise in Schach halten. So entsteht eine Art Gleichgewicht zwischen Virusmehrung und Virusabwehr. Dieses Gleichgeweicht hält sich meistens mehrere Jahre.
Trotzdem verursacht HIV bleibende Schäden an der körpereigenen Abwehr (Immunsystem) und manchen Organen (zum Beispiel den Nieren).
HIV-Infektion mit Symptomen
Ohne HIV-Behandlung ist das Immunsystem irgendwann so geschwächt, dass es zu Beschwerden wie zum Beispiel den folgenden kommt:
- Nachtschweiß
- langanhaltende Lymphknotenschwellungen
- Gürtelrose (Herpes Zoster): Ein schmerzhafter Hautausschlag, der durch ein Virus hervorgerufen wird
- Fieber über 38,5 Grad Celsius, das keine andere Ursache hat
- Durchfall länger als einen Monat
- Pilzbefall von Mund, Rachen, Vagina (länger als einen Monat)
- Nervenschädigungen an Armen und Beinen mit Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühl.
Aids
Von Aids spricht man, wenn bestimmte schwerwiegende Erkrankungen auftreten, zum Beispiel:
- eine bestimmte Form der Lungenentzündung (Pneumocystis-Pneumonie),
- Pilzbefall der Speise- und Luftröhre oder
- bestimmte Krebsarten (zum Beispiel Kaposi-Sarkom).
Von Aids spricht man auch bei weniger als 200 Helferzellen pro Mikroliter Blut.
Bei rechtzeitiger Behandlung kann Aids vermieden werden.
Aids-Symptome können durch eine HIV-Behandlung rückgängig gemacht werden.
Ein HIV-Test schützt vor Aids
Dank der HIV-Medikamente kann man gut und lange mit HIV leben, ohne Aids zu bekommen.
Dafür muss man sich rechtzeitig auf HIV testen und behandeln lassen.
Wann ein HIV-Test sinnvoll ist, erklären wir hier.