Haftkampagne - Prävention im Strafvollzug

„Aufs Ganze sehen- Gesundheit möglich machen“

Kampagne zu Prävention und Behandlung im Strafvollzug

Mit der Haftkampagne ist eine Advocacy-kampagne mit Lobbyarbeit geplant, wo besonders Mitarbeiter*innen und Leiter*innen von Haftanstalten, Politik und Justizministerien direkt angesprochen werden sollen. Die Aktivitäten der Kampagne sollen im besten Fall Einfluss auf die Entscheidungsfindung auf lokaler, regionaler & staatlicher Ebene nehmen, um den gewünschten politischen Wandel herbeizuführen. 
Außerdem möchten wir mit der Kampagne gern allgemein die Haftarbeit in den Aidshilfen stärken. 

Hintergrund

Inhaftierte sind in einem besonders hohen Maß von Infektionserkrankungen betroffen, die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich. Aufgrund strafrechtlicher Verfolgung von Drogenkonsument*innen liegt deren Anteil bei 25-30%. Die hohe Zahl von Menschen in Armut, die sich unter anderem auch beim Anteil der Ersatzfreiheitsstrafen mit 10% zeigt, und die überdurchschnittliche hohe Unterbringung von Menschen mit Migrationshintergrund, die u.a. auch aus Hochprävalenzländern stammen, sind hierfür Erklärungsansätze. Aber auch der Justizvollzug selbst stellt sich als Risikofaktor dar, da Infektionserkrankungen wie die Hepatitis C nur in einem geringen Umfang behandelt werden und Präventionsmittel in einem äußerst beschränkten Maß zur Verfügung stehen.

Aber auch der Justizvollzug selbst stellt sich als Risikofaktor dar, da Infektionserkrankungen wie die Hepatitis C nur in einem geringen Umfang behandelt werden und Präventionsmittel in einem äußerst beschränkten Maß zur Verfügung stehen.

Ziele

Symbole zu Gesundheit in Haft
  • Wir setzen uns unter anderem dafür ein, dass Menschen in Haft eine gleichwertige Gesundheitsversorgung erhalten wie Menschen in Freiheit. 
  • Zum Beispiel wollen wir, dass die Substitution für opiatabhängige Menschen in allen Haftanstalten zugänglich ist, genau wie außerhalb des Justizvollzugs. 
  • Einige Menschen konsumieren Drogen – auch in Haft. Um Infektionen wie HIV und Hepatitis zu vermeiden, fordert die Deutsche Aidshilfe die Vergabe von sterilen Konsumutensilien in Gefängnissen. 
  • Um eine Infektion zu erkennen, braucht es Zugang zu anonymen Testmöglichkeiten und bei einem positiven Test, Behandlungsangebote. Diese werden bisher über die Justiz finanziert. 
  • Eine nachhaltige Lösung wäre die Integration inhaftierter Menschen in die gesetzliche Krankenversicherung, um kostenintensive Behandlungen zu sichern und nach der Haftentlassung einen nahtlosen Übergang in die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
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Finanzierung und Laufzeit

Laufzeit: 24 Monate
Finanzierung: Verbandsprojekt (Eigenmittel)

Kontakt

Gesine Lieberknecht, Campaigner*in
Deutsche Aidshilfe e.V.
Wilhelmstr.138
10963 Berlin
haftkampagne@dah.aidshilfe.de