Bundesverdienstkreuz am Bande für Joschi Moser

„Mit Ihrer ganzen Energie stellen Sie sich seit über 40 Jahren in den Dienst der politischen Schwulenbewegung. Sie setzen sich seit Jahrzehnten für die Akzeptanz von Lesben und Schwulen in unserer Gesellschaft ein und haben in Schwäbisch Gmünd ein nicht mehr wegzudenkendes Beratungsangebot etabliert. Sie haben sich diese Anerkennung nicht nur verdient, Sie haben sie sich – besonders in den ersten Jahren und Jahrzehnten Ihres Engagements – gegen viele Widerstände erkämpft“. Mit diesen Worten verlieh der baden-württembergische Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha das Bundesverdienstkreuz an Joschi Moser.

Menschen wie Joschi Moser zeigten, "dass es manchmal nur einen kleinen Impuls braucht, um etwas Großes auszulösen. Sie gehören zu den Menschen, die sich einmischen, um für sich und für andere Veränderungen und Verbesserungen anzustoßen und elementare Rechte einzufordern. Sie haben anschaulich gezeigt, was alles möglich und zu erreichen ist, wenn man sich in außerordentlicher Art und Weise für das Gemeinwohl engagiert." Es sei auch sein Verdienst, dass heute immer mehr Menschen offen mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen könnten.

Neben seinem Engagement für die politische Anerkennnung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen, für die er schon 1975 auf dem Stuttgarter Schlossplatz demonstierte, hat Joschi Moser vor mehr als 20 Jahren  die AIDS-Hilfe Schwäbisch Gmünd mitaufgebaut. Er hat es geschafft, Bürger aus allen Schichten, Generationen und demokratischen Parteien als Mitglieder und ehrenamtlich Engagierte zusammenzubringen, die Prävention, Beratung und Begleitung für verschiedenste Zielgruppen – darunter auch Menschen in Haft, die sonst keine Lobby haben – leisten.

Auch als Teil des Landesvorstandes der AIDS-Hilfe Baden Württemberg hat Joschi Moser zehn Jahre lang Verantwortung übernommen, sich landesweit den Herausforderungen zum Thema HIV und Aids gestellt und sich für die Sicherung der AIDS-Hilfe-Strukturen eingesetzt. Auf Bundesebene war Joschi Moser war von Anfang an an der bundesweiten Telefonberatung beteiligt und gehört zum festen Beratungsteam, in dem er oft die Telefonzeiten übernimmt, die von vielen hauptamtlich arbeitenden AIDS-Hilfen nicht problemlos abgedeckt werden können.