Mpox / „Affenpocken“

Mpox („Affenpocken“, Monkeypox) gehören zur Familie der Pockenviren. Eine Infektion kann Hautveränderungen verursachen (Ausschlag, Bläschen, Pusteln, Wunden, Schorf). Wenn sie beim Sex übertragen werden, können sie schmerzhafte Hautveränderungen im Genital- und Analbereich verursachen. Der beste Schutz ist eine Impfung.

Letzte Aktualisierung: 22.08.2024

Englische Fassung / English version

Die wichtigsten Infos zu Mpox („Affenpocken“)

  • Nach einem weltweiten Infektionsausbruch im Mai 2022 (Typ 2b, Fachsprache: Klade 2b) treten Mpox in Deutschland derzeit nur noch vereinzelt auf. Dies kann sich aber wieder ändern.
  • Seit 2023 breitet sich in Zentralafrika ein neuer Mpox-Typ aus (Typ/„Klade“ 1b). Das Robert-Koch-Institut schätzt das Risiko für Deutschland bisher (Stand August 2024) als gering ein.
  • Die Übertragung findet durch engen Hautkontakt mit den pockenartigen Hautveränderungen statt.
  • Besonders betroffen ist die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben. Es kann sich aber jede*r mit Mpox-Viren anstecken.
  • Der beste (aber nicht hundertprozentige) Schutz vor einer Infektion und einem schweren Verlauf ist die Impfung – in der Regel in zwei Dosen mit mindestens 28 Tagen Abstand.
  • Die Impfung ist besonders wichtig für Männer, die Sex mit wechselnden Partnern haben.

Wie werden Mpox/„Affenpocken“ übertragen?

Affenpocken

Abbildung verschiedener Affenpocken-Pusteln (Foto: UKHSA)

Als Hauptübertragungsweg für Mpox-Viren („Affenpockenviren“) gilt enger und längerer Haut-zu-Haut-Kontakt (z. B. beim Kuscheln oder Sex), vor allem Kontakt mit den Hautveränderungen (Ausschlag, Bläschen, Pusteln, Wunden, Schorf).

Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit in den Bläschen und aus den Wunden, die nach dem Aufplatzen der Bläschen entstehen, sowie der Schorf, der sich darüber bildet.

Das Virus ist auch durch Gegenstände übertragbar, die beim Sex benutzt werden (z. B. Sexspielzeug), oder durch Kontakt mit Textilien (zum Beispiel Kleidung, Bettwäsche, Handtücher), an denen Schorfreste haften, die Mpox-Viren enthalten.

Haupteintrittspforten für das Virus in den Körper sind die beim Sex beteiligten Schleimhäute (Analregion, Penis, Mundhöhle). Auch über die Haut kann eine Übertragung erfolgen – beim Sex oder bei engen sozialen Kontakten wie Kuscheln.

Wie schütze ich mich vor Mpox/„Affenpocken“?

Die Impfung ist der beste (aber nicht hundertprozentige) Schutz. In der Regel erhält man im Abstand von 28 Tagen zwei Dosen der Schutzimpfung gegen Mpox, die das Risiko eines Krankheitsausbruchs erheblich senkt. Dies gilt nach bisherigem Wissen auch für den neuen Mpox-Typ 1b. Hier gibt es ausführliche Infos zur Impfung.

Auch Menschen mit HIV können sich impfen lassen, solange ihre Helferzellenzahl mindestens bei 100 liegt.

Weitere Maßnahmen, um das Übertragungsrisiko zu senken, sind:

  • Bei sich und anderen auf Hautveränderungen achten und Haut- und Schleimhautkontakt damit (Ausschlag, Bläschen, Wunden, Schorf) möglichst vermeiden.
  • Beim Sex keine Gegenstände (zum Beispiel Dildos und andere Sextoys) teilen.

Bei sexueller Übertragung führen die Erreger an den Eintrittsorten (vor allem Mund, Genital- und Analregion) oft zu sehr schmerzhaften Symptomen. Kondome können das Risiko für besonders schmerzhafte Verläufe im Anal- und Genitalbereich reduzieren.

Das „Affenpocken“-Risiko wird weiter gesenkt, wenn man Kontakt mit Gegenständen und Textilien vermeidet, die länger mit Hautveränderungen von Erkrankten in Berührung waren. Mpox-Viren („Affenpockenviren“) können außerhalb des Körpers längere Zeit ansteckend bleiben.

Sympome und Folgen von Mpox / „Affenpocken“

„Affenpocken"-Symptome können schon am Tag nach der Ansteckung auftreten. Meistens beginnen sie innerhalb von 5 bis 11 Tagen, es kann aber auch bis zu drei Wochen dauern (Inkubationszeit).

Typisch sind teils sehr schmerzhafte Hautveränderungen – vom Ausschlag/Fleck über Knötchen und Bläschen bis zu Pusteln, Wunden und Schorf.

Die Hautveränderungen beginnen oft im Gesicht, in der Genital- oder Analregion. Die dadurch verursachten Schmerzen können so stark sein, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Auch bakterielle Superinfektionen sind möglich, das heißt Entzündungen der geschädigten Stellen.

Die „Pocken“ heilen in der Regel nach zwei bis vier Wochen von selbst ab, können allerdings Narben hinterlassen.

Oft werden die Hautveränderungen durch allgemeine Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- oder Rückenschmerzen oder geschwollene Lymphknoten eingeleitet oder begleitet.

Diagnose: Test auf Mpox / „Affenpocken“

Mpox / „Affenpocken“ können durch einen Abstrich der Hautveränderungen oder durch einen Bluttest nachgewiesen werden. 

Tests können zum Beispiel bei Ärzt*innen für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Gynäkologie und Urologie durchgeführt werden. Bei Symptomen oder konkretem Verdacht  (z.B. nach Hinweis von Sexualpartner*innen) auf Mpox sollte dies untersucht werden. Es könnte sich auch um eine Syphilis (Lues) oder Windpocken handeln.

Die Kosten können über die Krankenkassen abgerechnet werden.

Behandlung von Mpox / „Affenpocken“

In der Regel heilt die Krankheit binnen zwei bis vier Wochen von alleine aus. Bei Bedarf können Symptome (z.B. Fieber und Schmerzen) behandelt oder gelindert werden.

Bei starken Schmerzen kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich werden.

Wichtig ist, bakterielle Infektionen der Hautveränderungen zu verhindern.

Für schwere Verläufe ist das Medikament Tecovirimat zugelassen.

Kam es zu einem Kontakt, kann man sich noch innerhalb von vierzehn Tagen nachträglich impfen lassen. Die sogenannte Postexpositionsprophylaxe, also nachdem man dem Erreger „ausgesetzt“ war = nach einer Exposition,

  • kann bei einer nachträglichen Impfung innerhalb von vier Tagen eine Erkrankung verhindern oder
  • danach zumindest einem starken Krankheitsverlauf vorbeugen.