Rumänien braucht nationale Strategien für sexuelle Gesundheit und HIV-Prävention

Europaparlamentarier, Aidshilfen und Menschenrechtsgruppen fordern die rumänische Regierung auf, nationale Strategien zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und zur HIV-Bekämpfung zu entwickeln.

Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember betonen die Absender in einem Schreiben an den rumänischen Ministerpräsidenten Boc, sexuelle und reproduktive Gesundheit seien für die gesamte Bevölkerung wichtig. In Rumänien fehle allerdings eine nationale Strategie zum Schutz dieses Menschenrechts. So werde etwa Frauen mit HIV häufig eine wirksame Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten zur Verhinderung einer Mutter-Kind-Übertragung verweigert. Außerdem würden HIV-positive Frauen in Krankenhäusern oft isoliert oder in anderer Weise diskriminiert.

Beklagt wird darüber hinaus das Fehlen einer HIV-Bekämpfungsstrategie. Die Prävention in besonders bedrohten Gruppen, vor allem bei Jugendlichen, schwulen Männern und Drogengebrauchern, sei nicht im rumänischen Haushalt verankert. Außerdem komme es aufgrund von Verwaltungs- und Managementproblemen häufig zu Engpässen bei der Versorgung mit HIV-Medikamenten – mit lebensgefährlichen Folgen für Menschen mit HIV.

Die Unterzeichner fordern die rumänische Regierung auf, schnell zu handeln und gemeinsam mit der Zivilgesellschaft wirksame Maßnahmen zum Schutz der sexuellen und reproduktiven Rechte sowie zur HIV-Bekämpfung zu ergreifen.

Unterschrieben haben den Brief unter anderem auch Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, die europäische Sektion der International Planned Parenthood Federation, das Center for Reproductive Rights (USA) und die Deutsche AIDS-Hilfe.

(hs)