Reise durch die Bonner Aids-Geschichte

Jubiläum AH Bonn
Auf der Jubiläumsfeier: zwei Mitarbeiter der Präventionsgruppe "Gummibärchen" der Aids-Hilfe Bonn. Foto: AH Bonn

„25 Jahre – 25 Gesichter“ – unter diesem Motto feierte die Aids-Hilfe Bonn e.V. am 2. Dezember im Haus der Geschichte ihr 25-jähriges Bestehen. In einer Fotoausstellung präsentierten sich 25 Männer und Frauen, die den Verein über die Jahre begleitet und gestaltet haben: ehemalige Geschäftsführer und -führerinnen, Vorstände, hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sie luden ein zu einer Reise durch die Geschichte und gaben Einblick in das, was sie und ihre Wegbegleiter jeweils bewegt hat.

Rund 60 Gäste aus Politik und Gesellschaft waren zu der Feier gekommen, für die Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Schirmherrschaft übernommen hatte. Die Festrede hielt Michael Schuhmacher, heute Geschäftsführer der Aids-Hilfe Köln e.V. Das Gründungsmitglied und der spätere Geschäftsführer der Aids-Hilfe Bonn ließ die wichtigsten Ereignisse der letzten 25 Jahre noch einmal Revue passieren. So etwa, dass der 1984/85 erstmals verfügbare HTLV-3-Test – so hieß der HIV-Test damals – in Bonn bei 15 der 119 getesteten schwulen Männer positiv ausgefallen war und von den 16 Drogengebrauchern, die sich hatten testen lassen, sogar 12 positiv waren. Oder dass die Aids-Hilfe Bonn bereits 1987 mit dem Spritzentausch begann und 1988 einen Spritzenautomaten installierte, zu einer Zeit also, als die Drogenabstinenz noch ehernes Gebot war. Erwähnt wurde selbstverständlich auch die 25-jährige Geschichte der Vernetzung und Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort, wie etwa dem städtischen Gesundheitsamt oder den Treffpunkten der Schwulen- und Lesbenszene.

Michael Schumacher richtete den Blick zugleich in die Zukunft mit der Bitte um weiterhin ungebrochenes Engagement für die Sache der Aidshilfe in Form von ehrenamtlicher Mitarbeit wie auch finanzieller Unterstützung. Er verwies dabei auf die oftmals modellhafte Arbeit der Aidshilfen, was die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensstile und gelebte Vielfalt angeht. Es sei unerlässlich, diese in 25 Jahren gewachsenen Strukturen weiterzuführen.

(ch)