Mit Rap gegen Aids und Schwulenfeindlichkeit

Der amerikanische Ex-Basketballstar Earvin „Magic“ Johnson will mit seiner Stiftung künftig gezielt die Hip-Hop-Szene ansprechen, um junge Leute mit dem Thema HIV zu erreichen.

In einem Interview mit der kanadischen Ausgabe des Online-Magazins „Huffington Post“ kündigt der ehemalige NBA-Spieler an, mit einer neuen Kampagne gezielt die Hip-Hop-Szene in die Aids-Aufklärung einzubinden. Auf diesem Wege will Johnson insbesondere junge Menschen für das Thema HIV und Aids erreichen und zugleich etwas gegen die unter Hip-Hoppern weit verbreitete Schwulenfeindlichkeit unternehmen.

Johnson hatte 1991 seine HIV-Infektion öffentlich gemacht und sich vom Profisport zurückgezogen, um sich um seine Gesundheit zu kümmern. Anschließend setzte er seine Prominenz für die Arbeit seiner eigenen Stiftung ein. Die „Magic Johnsons Foundation“ betreibt nicht nur Aids-Prävention, sondern finanziert auch eigene Sozialprojekte und Bildungsmaßnahmen.

„Ich habe viel von der weißen schwulen Gemeinschaft gelernt“, sagt der 52-Jährige. „Die Jungs haben ihre Community um sich geschart, sie aufgeklärt und die Infektionszahlen erfolgreich gesenkt.“ Dieser Ansatz sei Vorbild für seine eigene Arbeit in der schwarzen Community. Im Laufe der Jahre habe er an 300 Highschools und Colleges und in 300 Kirchengemeinden über das Thema HIV und Aids gesprochen.

Die überall in der Gesellschaft anzutreffende Schwulenfeindlich sei in der schwarzen Gemeinschaft besonders stark. „Wenn die Leute aber Angst haben, offen übers Schwulsein zu reden, breitet sich die Krankheit aus“, so Johnson. Aus diesem Grund will er jetzt gezielt Vertreter der Hip-Hop-Szene erreichen: „Mit ihren Stimmen, ihrem Mikrofon in der Hand und ihren Songtexten üben sie großen Einfluss aus.“ Johnson erklärte, er habe bereits seine Kontakte in die Szene genutzt und bisher noch keine Ablehnung erfahren; darüber hinaus wolle er aber auch Basketball- und Footballspieler ansprechen.

(sho/hs)

 

Quelle

Interview der Huffington Post (Kanada) mit Magic Johnson (in englischer Sprache)