Mahnung an den G20-Gipfel: „Der Krieg gegen Aids ist noch nicht gewonnen“

Beim G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, der diese Woche in Mexiko stattfindet, werden Regierungschefs vor allem die Entwicklung der Weltwirtschaft und die Euro-Schuldenkrise diskutieren.

Die AIDS Healthcare Foundation (AHF) und der African Council of AIDS Service Organizations (AfriCaso) ermahnen nun in einem Aufruf die Politiker, dabei die globale Aufgabe der HIV/Aids-Prävention nicht zu vergessen. „The War On Aids Has Not Been Won“ (Der Krieg gegen Aids ist noch nicht gewonnen) lautet der etwas martialische Slogan, mit dem die beiden Aids-Organisationen dazu aufrufen, den Global Fund zu unterstützen.

Der Fonds war 2001 auf einer UN-Sondergeneralversammlung zu HIV/Aids beschlossen worden und dient der Finanzierung nationaler Projekte zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie der Stärkung von Gesundheitssystemen. Finanziert wird er durch freiwillige Beiträge der Geberländer und durch private Zuwendungen, beispielsweise durch die Bill & Belinda Gates-Stiftung.

Seit Beginn der weltweiten Rezession hätten viele Länder, darunter auch einige G20-Länder ihre zugesicherten Beiträge zum Global Fund reduziert oder sogar ganz eingestellt, beklagt die AHF. Die Summen hingegen, die 2010 Länder wie zum Beispiel die USA im Irakkrieg (65 Milliarden US-Dollar), China für die Olympischen Spiele (40 Milliarden US-Dollar) oder Europa für Bankrettungen (2 Billionen Euro) aufgebracht hätten, stünden im keinem Verhältnis zu den 6,9 Milliarden US-Dollar, die an internationaler Unterstützung für den Kampf gegen Aids zusammengekommen seien.

„Gerade jetzt, wo es durch HIV-Medikamentes die Möglichkeit gibt, die Epidemie besser denn je in den Griff zu bekommen, halten es die Weltpolitiker nicht mehr für notwendig, diese Seuche aus der Welt zu schaffen“, kritisiert die AIDS Healthcare Foundation in einer Erklärung.

Mit einer Online-Unterschriftenaktion wird Felipe Caldéron, der mexikanische Präsident und Gastgeber des G20-Gipfels, aufgefordert, den Global Fund auf die Agenda des Gipfeltreffens zu setzen.

Hintergründe zum Global Fund und dem bislang keineswegs gewährleisteten weltweiten Zugang zu HIV-Medikamenten liefert diese Woche der Blog von aidshilfe.de mit einer Artikelserie zu diesem Thema. Weitere Informationen gibt es auch auf der Facebook-Fanseite der Deutschen AIDS-Hilfe.

 

(sho)

 

Erklärung der AIDS Healthcare Foundation  

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