Kuba: Unzumutbare Haftbedingungen für HIV-Infizierte

In kubanischen Gefängnissen werden die Bedingungen für HIV-Positive und an Aids erkrankte Häftlinge immer lebensbedrohlicher.

Die infizierten Gefangenen, besonders Homosexuelle, müssten Misshandlungen durch das Gefängnispersonal als auch psychische und physische Folterungen erdulden, das berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die gesundheitlich ohnehin angeschlagenen HIV-Positiven bekämen häufig nur verdorbene Nahrungsmittel.

Nachdem sich in der vergangenen Woche Ahmed Castellanos Calderón, Mitglied der Gruppe „Friedliche Bewegung für die Freiheit und die Rechte von HIV-infizierten Häftlingen Orlando Zapata Tamayo und Pedro Luis Boitel“, telefonisch über die unzumutbaren Haftbedingungen beklagt habe, sei er von Sicherheitskräften brutal zusammengeschlagen worden.

Er habe schwere Verletzungen davongetragen, so Yordanis Jesus Castellano Lorenzo, Vorsitzender dieser Organisation. Calderón sei nun im Gefängnis von San José de las Lajas (Provinz Mayabeque) in eine Strafzelle verlegt worden, in der es weder fließend Wasser noch Licht gebe.

San José de las Lajas gehöre neben Santa Clara, Camagüey, Holguín und Santiago de Cuba zu jenen fünf Gefängnissen, in denen speziell HIV-Infizierte und aidskranke Häftlinge sitzen. Die Haftbedingungen seien in all diesen Einrichtungen gleichermaßen unmenschlich, beklagt IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.

Es gebe keine ausreichende medizinische Versorgung, geschweige denn HIV-Medikamente. „Die Häftlinge müssen mit dem auskommen, was ihnen ihre Familien bringen. Gepaart mit den schlechten hygienischen Bedingungen und der verdorbenen Nahrung führt die mangelnde medizinische Versorgung zu einem vorzeitigen Tod der Häftlinge“, sagt Lessenthin.

(sho)

 

Quelle:

Meldung von latina press vom 13. August 2012

Briefe von Gefangenen  auf cubademocraciayvidao.org

Diario de Cuba über die Missstände in den Gefängnissen