Knapp 37.000 Unterschriften für „Babys ohne HIV – bis 2015“ ins Bundeskanzleramt

Insgesamt 36.737 Menschen aus ganz Deutschland machten bei der Kampagne „In9Monaten.de“ mit. Gestern übergab das Aktionbündnis gegen AIDS die Unterschriften im Bundeskanzleramt.

In Empfang genommen wurden sie von Mario Sander von Torklus, Referatsleiter Entwicklungspolitik und Nord-Süd-Fragen im Bundeskanzleramt. Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März 2012 hatten sich auch 39 Mitglieder aus allen Fraktionen des Deutschen Bundestags mit der Forderung „Bis 2015 – Babys ohne HIV!" solidarisiert.

Im Aktionsbündnis gegen AIDS, dem auch die Deutsche AIDS-Hilfe angehört, sind über 100 Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit und mehr als 280 örtliche Gruppen zusammengeschlossen. Das Bündnis appelliert an die Bundesregierung, die internationalen Verpflichtungen einzuhalten, um allen Menschen Zugang zu HIV-Prävention, Behandlung, Betreuung und Unterstützung zu ermöglichen. Damit ließe sich unter anderem erreichen, dass 2015 auch in ärmeren Ländern fast kein Kind mehr mit HIV zur Welt kommen muss. Dort erhalten aber bis heute nicht einmal die Hälfte der HIV-positiven Schwangeren antiretrovirale Medikamente.

Derzeit infizieren sich jährlich weltweit noch fast 400.000 Kinder in der Schwangerschaft, während der Geburt und in der Stillzeit. Davon betroffen sind vor allem Kinder in ärmeren Weltregionen. In Deutschland dagegen steht schwangeren Frauen eine breite Palette von Vorbeugungsmöglichkeiten zur Verfügung - von freiwilligen HIV-Tests über regelmäßige Untersuchungen bis hin zu hochwirksamen Medikamenten. Bei optimaler Betreuung durch HIV-Spezialisten kann hierzulande das Risiko einer HIV-Übertragung von der Mutter auf das Kind auf unter 1 Prozent gesenkt werden.

Als Mitglied der Vereinten Nationen hat sich Deutschland seit 2001 zwar wiederholt ausdrücklich verpflichtet, zu einem Stopp der Mutter-Kind-Übertragung bis 2015 beizutragen. Bisher seien jedoch viele Versprechen nicht angemessen eingelöst worden, so Sylvia Urban, Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen AIDS und Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe. „Die Bundesregierung muss vor allem endlich die längst versprochenen Gelder für eine Erhöhung der öffentlichen Entwicklungshilfe bereitstellen. Nur so können entsprechende Programme ausreichend finanziert und Menschenleben gerettet werden."

(sho)

Pressemeldung des Aktionsbündnisses gegen AIDS

Nähere Informationen zur Kampagne „In9Monaten.de“ unter www.aids-kampagne.de.