Kein Christopher Street Day mit Rechtsextremen!

Am Dienstagabend befasst sich eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Kölner CSD-Veranstalters KLuST e.V. mit der Anmeldung der rechtsextremen Partei „Pro Köln“ zum Kölner CSD. Dazu erklärt Manuel Izdebski, Mitglied im Vorstand der Deutsche AIDS-Hilfe:

„Ein Christopher Street Day mit einer rassistischen sowie schwulen- und lesbenfeindlichen Partei ist für uns undenkbar. Der Widerspruch zu dieser Demonstration für Freiheit und Menschenrechte könnte größer kaum sein. Rassismus und Ausgrenzung fügen Menschen schweren Schaden zu, auch indem sie den Zugang zur HIV- und Aids-Prävention erschweren. Die Veranstalter haben es in der Hand, deutlich zu machen, dass der CSD keinen Raum für Diskriminierung bietet, und sich klar zu positionieren. Die Deutsche AIDS-Hilfe bietet ihre Unterstützung an.“

„Pro Köln“ hatte sich im Mai zur CSD-Parade angemeldet und wirbt in der schwullesbischen Szene für rassistische Positionen, indem sie Migranten im Kontext ihrer rassistischen Kampagne gegen „Islamisierung und Überfremdung“ als Haupttäter schwulenfeindlicher Gewalttaten darstellt.

Dabei ist „Pro Köln“ selbst schwulen- und lesbenfeindlich. Im Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen von 2011 (Seite 61) heißt es: „Neben den abwertenden Äußerungen zu Ausländern oder Personen mit Migrationsgeschichte agitiert ,pro Köln e.V.‘ auch gegen sexuelle Minderheiten. Homosexuelle werden subtil verächtlich gemacht und durch diffamierende Formulierungen herabgesetzt. So werden Fördermaßnahmen für Homosexuellen-Projekte abgelehnt und durch eine entsprechende Wortwahl der Lächerlichkeit preisgegeben.“

 

Weitere Informationen:

Bericht der tageszeitung (taz): "Besonders perfide"

Bericht auf queer.de: "Pro Köln beim CSD?"

Kommentar von Elmar Kraushaar in der taz