HIV-frei nach Stammzelltransplantation?

In den USA konnten zwei Männer durch eine Stammzelltransplantation möglicherweise von ihrer HIV-Infektion geheilt werden.

Ein Forscherteam aus Boston präsentierte die Fälle im Rahmen der Konferenz der Internationalen AIDS-Gesellschaft in Kuala Lumpur. 

Auch nachdem die beiden an Lymphdrüsenkrebs erkrankten HIV-Patienten vor sieben bzw. 15 Wochen  die antiretroviralen Therapie (ART) abgesetzt hätten, sei kein HIV mehr in ihren Blutzellen nachweisbar, erklärte Dr. Timothy Henrich von der Bostoner Forschungsgruppe.

Er schränkte allerdings ein: „Obwohl diese Ergebnisse aufregend sind, bedeuten sie nicht, dass die Männer geheilt sind.“ Es gelte noch mindestens ein Jahr abzuwarten, ob die Therapie tatsächlich alle HI-Viren im Körper eliminiert habe, denn diese könnten sich in anderen Organen wie der Leber, der Milz oder dem Gehirn verstecken.

Weist nach den Boston-Patienten die Stammzelltransplantation nun den Weg zur Heilung?  „Dies ist für die meisten HIV-Positiven keine praktische Strategie“, gibt Henrich zu bedenken. Denn Stammzelltransplantationen sind mit einem hohen Risiko belastet, die Sterblichkeitsrate liegt bei bis zu 20 Prozent. 

Dennoch werden die Erkenntnisse des Bostoner Teams hilfreich sein, ist sich DAH-Medizinreferent Armin Schafberger sicher: Die Forschung lerne an solchen Fällen und suche nach anderen Lösungen. Dabei gelte es immer, die langlebigen, „verborgen“ mit HIV infizierten Zellen auszuschalten. Seine ausführliche Einschätzung ist im DAH-Blog nachzulesen („HIV-Heilung Nummer 3 und 4?“)

(sho)