Hersteller Bristol Myers Squibb warnt vor schweren Nebenwirkungen von Zerit®

Die Pharmafirma Bristol Myers Squibb (BMS) hat im März 2011 in einem „Rote-Hand-Brief“ an Ärzte und Apotheker das Anwendungsgebiet für Zerit® (Stavudin) aufgrund möglicher schwerer Nebenwirkungen eingeschränkt. Stavudin soll nur noch verordnet werden, wenn kein anderes Medikament in Frage kommt.

In Studien trat bei bis zu einem Prozent aller Patienten als Nebenwirkung von Stavudin eine Laktatazidose auf. Dabei handelt es sich um eine Übersäuerung des Blutes mit Milchsäure, die mit einer hohen Sterblichkeit einhergeht (30 bis 50 Prozent aller Fälle). Zudem ist das Risiko für eine Lipoatrophie – Verlust des Fettgewebes vor allem im Gesicht, an den Armen und Beinen - und für Nervenschäden hoch.

Neu sind diese Erkenntnisse nicht. Die von BMS zitierte Literatur stammt aus den Jahren 2006 bis 2008. In Industrieländern wird Stavudin seit Jahren nur noch zurückhaltend eingesetzt, in Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen relativ häufig, da alternative Medikamente teurer oder nicht erhältlich sind.