Hans-Peter-Hauschild-Preis 2023: Jetzt bewerben!
Mit der Ausschreibung des mit 1.000 Euro dotierten Hans-Peter-Hauschild-Preises will die Deutsche Aidshilfe das Augenmerk auf die Grundlage ihrer Arbeit seit 40 Jahren richten und zeigen, wie sie heute wirkt und umgesetzt wird.
Das Konzept der strukturellen Prävention beruht auf dem Ansatz, dass das Verhalten von Menschen in Bezug auf ihre Gesundheit von den Verhältnissen abhängt, in denen sie leben. Das heißt: Sie werden ihre Gesundheit und die anderer Menschen vor allem dann schützen, wenn sie mit ihrer Lebensweise akzeptiert werden und gleichberechtigten Zugang zu Prävention und Gesundheitssystem haben. Weil Menschen in den vulnerablen Gruppen mit höherem Risiko, sich mit HIV oder anderen STIs zu infizieren, häufig Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren, bedeutet strukturelle Prävention auch heute noch: Menschen in ihren Lebenswelten stärken und auf Augenhöhe einbeziehen, Vielfalt fördern und für sexuelle Rechte und Emanzipation eintreten. Das Ziel bleibt – wie es auch im Zukunftspapier der DAH festgehalten ist – ein selbstbestimmtes Leben mit optimaler Gesundheitsversorgung für alle.
In der Praxis vor Ort wird das Konzept der strukturellen Prävention in einer sehr vielfältigen Palette von Angeboten umgesetzt – angefangen bei Anlaufstellen für Sexarbeiter*innen über Drogenkonsumräume bis hin zu Pflege-WGs für Schwule mit Demenzerkrankungen, Beratungsprojekte für trans* und nicht-binäre Menschen oder die Nothilfe für Ukraine-Geflüchete, die mit HIV leben und/oder zur queeren Community gehören.
Seit 2011 erinnert die DAH mit dem nach ihm benannten Preis an Hans Peter Hauschild. Der maßgebliche Urheber des Konzepts der strukturellen Prävention, der den Verband über viele Jahre hinweg mit seiner schillernden, streitbaren Persönlichkeit entscheidend geprägt hat, verstarb am 4. August 2003 mit knapp 49 Jahren an den Folgen von Aids.
Die bisherigen Preisträger sind:
- Peter Lechl, der Initiator des Münchner Vereins „Projekt Information“
- das Café Karussell, ein schwules Seniorenprojekt im offenen Szenetreff Switchboard der AIDS-Hilfe Frankfurt
- die Gesundheitsmediatoren der Dortmunder Drogenhilfeeinrichtung „kick“
- das Braunschweiger Straßenbahnprojekt "Aids braucht positive Gesichter"
- "DaWO", das bundesweit erste Junkie-Altenheim
- das Queer-Café International in Nürnberg
Begründete Vorschläge für und Bewerbungen um den Hans-Peter-Hauschild-Preis werden bis zum 30. Juni an die unten angegebene Adresse erbeten. Die Verleihung findet am 19. Oktober in Berlin statt.
Annette Fink
Deutsche Aidshilfe e.V.
Wilhelmstraße 138
10963 Berlin
Tel.: 030/690087-51
Fax: 030/690087-42
Mail: annette.fink@dah.aidshilfe.de