Forscher entschlüsseln Genveränderung als Grund für natürliche Immunität gegen HIV

Studie im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht

Statistisch gesehen ist bei einem von dreihundert HIV-Infizierten die Anzahl der Viren im Blut auch langfristig sehr gering. Solche „Elite-Controller" oder „HIV-Controller" erkranken überhaupt nicht oder deutlich später an Aids, auch wenn sie keine antiretroviralen Medikamente einnehmen.

Schon seit längerer Zeit wird nach den Gründen für diese „natürliche Widerstandsfährigkeit" gesucht. Forscher haben dazu nun eine Studie mit 1.000 „HIV-Controllern“ und 2.600 HIV-Patienten durchgeführt, die HIV-Medikamente einnehmen. Ihr Ergebnis: Die „Controller" weisen veränderte Markierungseiweiße (HLA-Proteine) auf ihren Zellen auf, die dazu beitragen, dass das Immunsystem HIV-infizierte Zellen effektiver identifizieren und zerstören kann.

„Es ist noch ein langer Weg, bis wir diese Erkenntnisse in eine Therapie für Patienten oder die Entwicklung eines Impfstoffes umsetzen können, aber wir sind dennoch einen großen Schritt weitergekommen“, erläutert Bruce Walker, einer der Autoren der Studie, die aktuell im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurde.

(joli/hs)

http://www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/science.1195271