Europa braucht eine verbindliche HIV/Aids-Strategie

Rund 200 Aids-Selbsthilfeorganisationen, EU-Parlamentarier und Wissenschaftler rufen in einem gemeinsamen Appell die Europäische Kommission auf, weiterhin eine führende Rolle im Kampf gegen HIV und Aids zu übernehmen.

Der 2009 beschlossene gemeinsame HIV/Aids-Aktionsplan der Europäischen Kommission läuft Ende 2013 aus. Die Unterzeichner des Appels, darunter auch die Deutsche AIDS-Hilfe, fordern deshalb die Kommission auf, im Rahmen der HIV and Human Rights Conference am 27. und 28. Mai in Brüssel eine Fortsetzung des Strategie- und Aktionsplanes zu erarbeiten und zu verabschieden.

Der Fokus solle dabei nicht allein auf HIV und Aids, sondern auch damit verbundene Krankheiten wie andere sexuell übertragbare Infektionen, Hepatitis und Tuberkulose gerichtet werden.

Um die Neuinfektionen, Todesfälle wie auch die Diskriminierungsfälle langfristig auf Null zu bringen, sei nicht nur ein universeller Zugang zu Prävention, Behandlung und Pflege erforderlich, sondern beispielweise auch die Unterstützung der Mitgliedsstaaten.

Bislang hätten weder die europäische Kommission noch der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz einen Plan für die Zeit ab 2014 vorgelegt, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Appell.

„Der bisherige EU-Aktionsplan hat sich bewährt: In vielen Bereichen wurden die Prävention und Versorgung verbessert“, stellt die DAH-Geschäftsführerin Silke Klumb fest. „Diese Strategie muss langfristig weiterverfolgt und verbindlich vereinbart werden.“

Dies sei derzeit wichtiger denn je, da in wirtschaftlich schwachen Regionen die finanziellen Ressouren schwänden. Zudem verschlechtere sich in einigen Ländern die politische Situation für Menschen mit HIV und die am stärksten betroffenen sozialen Gruppen.

„Wir fordern daher die EU auf, eine Führungsrolle zu übernehmen und die Unterstützung der HIV-Prävention sowie die Versorgung von Menschen mit HIV und Aids sicherzustellen“, sagt Silke Klumb.

(sho)

 

Link zum Appell (in englischer Sprache)