Mit dem Bus nach Brüssel: „Europa – Hände weg von unseren Medikamenten!“

Am Freitag, dem 10. Dezember, findet in Brüssel der 11. EU-Indien-Gipfel statt. Aus diesem Anlass protestieren verschiedene NGOs und Gruppen der Zivilgesellschaft gegen drohende Einschränkungen bei der Versorgung mit günstigen Nachahmermedikamenten (Generika) gegen Aids, Malaria und andere Krankheiten.

Hintergrund sind die derzeit laufenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien (aidshilfe.de berichtete). Kritiker befürchten, die indische Generikaproduktion werde durch Regelungen, die weit über das TRIPS-Abkommen zum Schutz des geistigen Eigentums hinausgehen, erheblich erschwert.

Derzeit produziert Indien nach Angaben des Aktionsbündnisses gegen Aids etwa 85 % der HIV-Medikamente, die in den Ländern südlich der Sahara (Subsahara-Afrika) verwendet werden. Wird die „Apotheke der Armen“ geschlossen oder in ihrer Arbeit behindert, wird man das Ziel „Universal Access“ (Zugang zu Medikamenten für alle, die sie brauchen), nur noch schwer erreichen können.

Von Berlin aus soll am Donnerstag, dem 9.12., gegen 20 Uhr ein Bus über Hannover, Münster und das Ruhrgebiet nach Brüssel fahren, der am Freitag rechtzeitig zur Demonstration „Europe – Hands off our medicines!“ in Brüssel erwartet wird. Die Anmeldung sollte zwar bis zum 26. November erfolgt sein, aber vielleicht gibt es ja noch freie Plätze – als Kontakt waren Johanna und Margret von der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen angegeben: Tel. (030) 700130-192/-191.

(hs)

Weitere Informationen

Kampagne „Europa – Hände weg von unseren Medikamenten“ (Ärzte ohne Grenzen)

„Medikamente und Patente“: Beitrag von Dr. Sandy Harnisch, Referentin Lobby- und Advocacyarbeit beim Aktionsbündnis gegen AIDS (PDF-Dokument „Aktionsbündnis gegen AIDS informiert“ vom Dezember 2010, Seite 5)

Pressemitteilung von Universities Allied for Essential Medicines (UAEM) – Deutschland: „Junge Mediziner fordern: „Stoppen Sie die tödlichen Vertragsklauseln, Frau Bundeskanzlerin! Einschränkung indischer Generikaproduktion würde das Leben hunderttausender Patienten gefährden“ vom 6.12.2010

Offener Brief von UAEM an Bundeskanzlerin Angela Merkel vom 3.12.2010

Wikipedia-Artikel zum TRIPS-Abkommen