Ban Ki-Moon: Antworten der Weltgemeinschaft auf HIV und Aids reichen nicht aus

UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat in einem am 30. Mai veröffentlichten Bericht die Weltgemeinschaft aufgefordert, ihre 2011 gegebenen Versprechen zur Eindämmung von HIV/Aids einzuhalten.

Die UN-Mitgliedsstaaten hatten sich im vergangenen Jahr auf Ziele verständigt, die bis 2015 auf dem Weg zu „null HIV-Infektionen, null Diskriminierung und null Aids-bedingte Todesfälle“ erreicht werden sollten. So sollen beispielsweise die Mutter-Kind-Übertragungen von HIV gestoppt, die HIV-Neuinfektionsrate bei Erwachsenen und bei intravenös Drogen Konsumierenden halbiert und bis zu 15 Millionen Menschen in armen Ländern eine lebensverlängernde Therapie erhalten.  

Wie es in dem Bericht heißt, habe man in den letzten zehn Jahren zwar deutliche Fortschritte gemacht. Geschätzte 2,5 Millionen Todesfälle und 350.000 HIV-Neuinfektionen bei Kindern seien seit 1995 durch verbesserten Zugang zur antiretroviralen Therapie verhindert worden, und dank verstärkter HIV-Prävention seien die HIV-Neuinfektionen auf dem niedrigsten Stand seit Mitte der 2000er Jahre. Jedoch gebe es immer noch beträchtliche Lücken beim Zugang zu HIV-Versorgungsangeboten, besonders für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko.

Laut Ban Ki-moon muss die Weltgemeinschaft ihre Anstrengungen verdoppeln, um ihre ehrgeizigen Ziele bis 2015 erreichen zu können. Erforderlich seien dabei intelligentere und wirksamere Antworten auf Aids als bisher. Um sexuelle Übertragungen zu reduzieren und nachhaltige Verhaltensänderungen zu erreichen, würden beispielsweise HIV-Präventionsprogramme gebraucht, die auf Geschlechtergleichheit und gegenseitigen Respekt zielen. Gefordert seien ebenso Klugheit, Mut und Engagement, um bewährte Präventionsprogramme zur Stärkung von Schlüsselgruppen wie etwa Spritzdrogengebrauchern einzuführen.

In seinen Empfehlungen fordert der Generalsekretär die UN-Mitgliedsstaaten auf, ihre rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sofort und umfassend zu überprüfen und Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die wirksamen Maßnahmen entgegenstehen. Zugleich fordert er neue Partnerschaften und neue Ansätze zur Mobilisierung finanzieller Ressourcen. Die Mitgliedsstaaten hätten versprochen, bis 2015 jährlich bis zu 24 Milliarden US-Dollar für die HIV/Aids-Bekämpfung bereitzustellen, bislang seien aber erst 15 Milliarden US-Dollar aufgebracht worden.

 

(hc)

Weitere Informationen:

AP-Meldung vom 30.04.2012 auf kxnet.com

Bericht des UN-Generalsekretärs „Gemeinsam Aids beenden: die Ziele der Politischen Erklärung 2011 erreichen“ (PDF-Datei in englischer Sprache)

Presseerklärung des UN-Generalsekretärs (in englischer Sprache)