Viele Menschen mit HIV wünschen sich Kinder. Dieser Wunsch muss nicht unerfüllt bleiben: Denn bei wirksamer HIV-Therapie kann HIV nicht übertragen werden, Menschen mit HIV können dann ohne Angst vor einer Übertragung auf ihre Partner*innen oder das Kind Eltern werden. Wichtig ist dabei eine ausführliche ärztliche Beratung und Begleitung.

Zeugung

Menschen mit HIV können ohne Angst vor einer Übertragung auf ihre Partner*innen oder das Kind Eltern werden. Wichtig dafür ist vor allem eine gut funktionierende HIV-Therapie der HIV-positiven Person, dann ist eine Infektion des Partners oder des Kindes nicht möglich.

Wird das Kind gesund sein?

Die Übertragung von HIV von der HIV-positiven Mutter auf das Kind kann heute durch eine antiretrovirale Therapie der Mutter und gegebenenfalls weitere Maßnahmen verhindert werden.

Wichtig sind dafür

  • die regelmäßige Einnahme von HIV-Medikamenten während der Schwangerschaft
  • regelmäßige ärztliche Untersuchungen (gynäkologische Praxis, HIV-Schwerpunktpraxis oder HIV-Ambulanz)
  • die Begleitung durch ein medizinisches Team, das sich mit HIV auskennt.

Allen Schwangeren muss in Deutschland ein HIV-Test angeboten werden, um bei einem positiven Testergebnis möglichst frühzeitig mit einer antiretroviralen Therapie beginnen zu können.

Entbindung

Unter optimalen Bedingungen (Zahl der Viruskopien im Blut vier Wochen vor und bis zur Entbindung unter 50/ml, erfahrenes medizinisches Team) ist eine vaginale Entbindung möglich. In einigen Fällen sollte jedoch eine Kaiserschnittentbindung erfolgen.

Muss das Baby auch HIV-Medikamente bekommen?

Bei wirksamer antiretroviraler Behandlung der Mutter schon vor der Schwangerschaft, die ganze Schwangerschaft hindurch und bei der Geburt kann auf eine vorbeugende antiretrovirale Behandlung des Neugeborenen verzichtet werden. Ansonsten bekommt das Baby in der Regel zwei bis vier Wochen ein antiretrovirales Medikament.

Stillen

Wenn die Viruslast der Mutter über einen längeren Zeitraum unter der Nachweisgrenze liegt, ist Stillen in der Regel möglich. Wichtig dafür sind eine gute Beratung und eine engmaschige Begleitung durch eine HIV-Ärztin/einen HIV-Arzt.

Dass ein Leben mit HIV und Kindern möglich ist, zeigen viele tausend Geschichten – wie die von Franziska

Franziska hat drei gesunde Kinder bekommen. Ihr ist wichtig, dass mehr Menschen erfahren: Mit HIV ist das möglich. Deshalb hat sie sich 2018 an unserer Kampagne #wissenverdoppeln beteiligt.

Dokumentarfilm positiv schwanger

Davor wirkte Franziska bereits im Dokumentarfilm positiv schwanger mit, der im Internet frei verfügbar ist. Dort erzählen Menschen mit HIV ihre ganz persönlichen Erfahrungen zum Thema Schwangerschaft und HIV.