Unterstützer gesucht: Filmprojekt über das Leben mit HIV in Ostafrika startet 2012
Die medizinische Versorgung von Menschen mit HIV in ärmeren Ländern wird in erheblichem Maße durch das Patentrecht der Industrienationen und internationale Handelsgesetze erschwert.
Die Produktion preiswerter Generika von HIV-Medikamenten ist häufig nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
Welche Auswirkungen diese Benachteilungen auf das Leben der Menschen in ostafrikanischen Ländern haben, will der Berliner Filmemacher Michael Stock zusammen mit seinem Partner Carsten Cierocki in einem Dokumentarfilm aufarbeiten.
„Share – Heilen durch Teilen“ ist der Arbeitstitel dieses Filmprojektes, das 2012 realisiert werden soll. Im Februar wird das vierköpfige Filmteam, von dem drei Mitglieder selbst HIV-positiv sind, unter anderem nach Sambia reisen.
In enger Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen, Medico International, dem ACHAP (African Comprehensive HIV/AIDS Partnership) und dem HIV Projekt „Mother2Mother“ werden Stock und Cierocki eine persönliche Annäherung an die Situation der Menschen versuchen. Am Beispiel einer sambischen Familie wollen sie die prekäre medizinische Situation, aber auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Wie sein letzter, mehrfach ausgezeichneter Film „Postcard to Daddy“, in dem Stock den Missbrauch durch seinen Vater aufarbeitete, ist auch „Share“ ein Herzensprojekt. „Selbst wenn es mit der Filmförderung nicht klappen sollte, werde ich den Film auf jeden Fall drehen“, sagt der 43-Jährige. Und versucht bereits, das Mindestbudget auf eigene Weise zusammenzubekommen.
Dabei glaubt Stock an das Prinzip der Schwarmfinanzierung: Statt vielleicht vergeblich auf einen großen Geldgeber zu warten, will er die notwenige Grundfinanzierung durch viele kleine Beträge zusammenbekommen. Erste Zusagen hat der Filmemacher bereits von einigen HIV-Schwerpunktpraxen und Apotheken bekommen. Bis Februar hofft Stock noch weitere Unterstützer zu finden.
(sho)
Link zur Internetnetseite des Filmprojektes "Share - Heilen durch Teilen"