Ist verunreinigtes Heroin im Umlauf? In Bayern starb ein Mann an Milzbrand

Bei einem Drogenkonsumenten aus dem Raum Regensburg, der am 5. Juni wegen einer infizierten Einstichstelle zum Arzt ging, entwickelte sich noch am selben Tag ein tödlich verlaufender Milzbrand.

Als Infektionsquelle vermutet das Robert Koch-Institut (RKI) verunreinigtes Heroin, das in Bayern und anderen Bundesländern noch im Umlauf sein könnte. Eine Häufung ähnlicher Fälle hatte es bereits 2009 und 2010 in Großbritannien und Deutschland gegeben.

Ob ein Zusammenhang zu einem weiteren Todesfall in Bayern besteht, wird untersucht. Das Gesundheitsamt Regensburg hat die Kriminalpolizei eingeschaltet.

Das RKI hat deutschlandweit Ärzte, Gesundheitsbehörden und Drogenhilfe-Einrichtungen informiert, damit in ähnlichen Fällen an Milzbrand als mögliche Diagnose gedacht wird und Betroffene rechtzeitig behandelt werden.

Mögliche Symptome sind Entzündungen und meist auch Schwellungen an den Einstichstellen, etwa wie bei einem Abszess. Drogenkonsumenten, die solche Symptome bei sich feststellen, sollten zum Arzt gehen.

Milzbrand-Erreger sind nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

 

(ch)

Quellen:

Meldung des Robert Koch-Instituts

Meldung im Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin

Ausführliche Informationen zu Milzbrand bietet das Robert Koch-Institut