Europäische AIDS-Gesellschaft verurteilt Diskriminierung von LGBT in Russland

Die Europäische Klinische AIDS-Gesellschaft (EACS) ist besorgt über die Auswirkungen des russischen Gesetzes gegen die „Propaganda für nichttraditionelle sexuelle Beziehungen unter Minderjährigen“.

Dies erklärte die Gesellschaft in einem Statement, das am 16. Oktober in englischer und russischer Sprache veröffentlicht wurde. Die EACS stellt sich darin hinter die Lesben und Schwulen in Russland und bekräftigt das Recht auf Würde und freie Meinungsäußerung. Zitiert wird UNAIDS-Gründer Jonathan Mann, der 1988 auf dem Welt-Aids-Gipfel in London von einem unauflöslichen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Menschenrechten sprach.

„Die EACS erkennt an, dass es angemessen ist, Minderjährige vor schädlichen Informationen zu schützen“, heißt es in der Stellungnahme weiter. „Wir haben allerdings Sorge, dass die Regelungen nicht nur grundlegende Menschenrechte beeinträchtigen, sondern auch der öffentlichen Gesundheit schaden, da sie die bereits bestehenden Hürden beim Zugang zur HIV-Prävention, -Diagnostik und -Versorgung vertiefen.“

Die EACS fordert die Regierung der Russischen Föderation daher auf, dieses „schädliche Gesetz“ abzuschaffen. Dies sei eine „perfekte Gelegenheit“, die Menschenrechte von Schwulen und Lesben zu stärken und dadurch die Kontrolle der HIV- und Hepatitis-C-Epidemie zu fördern.

(hs)

 

Quelle

EACS Statement against discriminatory legislation in Russia (PDF-Datei in Englisch und Russisch)