Berliner Patient im weltweiten Netz

„Meine Mutter gab mir den Namen Timothy Ray Brown. Die Medien benannten mich in den „Berlin-Patienten“ um. Ich bin der Mann, der früher einmal HIV hatte“.

Mit diesen Sätzen leitet der US-Amerikaner Timothy Ray Brown seine Website ein. 

Der 46-Jährige gilt als der erste Mensch, der von HIV geheilt wurde. Brown, der bereits zwei Jahrzehnte mit dem Virus lebte, unterzog sich 2006 in der Berliner Charité einer Stammzellentherapie. 

Sein behandelnder Arzt Gero Hütter hatte eigens einen Spender ausgesucht, der über ein HIV-resistentes Immunsystem verfügte. Die Behandlung war in doppeltem Sinne erfolgreich: Nicht nur Timothy Ray Browns Blutkrebs war geheilt, sondern auch das HI-Virus besiegt.

Auf seiner englischsprachigen Internetseite schildert Brown nun noch einmal die Geschichte seiner Heilung, ergänzt um zwei Videointerviews mit Medizinern. Er hoffe, dass seine Erfahrungen all jenen neuen Optimismus verleihe, die durch ihren langen Kampf gegen HIV müde geworden seien.

„Mein Traum ist, vor euch stehen und nicht nur sagen zu können,  ‚ich bin geheilt’, sondern ‚wir sind geheilt’“, schreibt Brown.

Er will nun sowohl in den USA als auch in Übersee mit Forschern über den Erfolg seiner Leukämie-Behandung sprechen und in der Öffentlichkeit für eine größere Dringlichkeit bei der Heilmittelforschung werben. Durch seine Erwerbsunfähigkeit verfüge er allerdings nur über ein geringes Einkommen und bittet daher um finanzielle Unterstützung seiner Arbeit.

Virusexperten hatten unlängst  unabhängig voneinander neue Blutproben untersucht und waren zu überraschend unterschiedlichen Ergebnissen  gekommen. Auf einem internationalen Expertentreffen zu HIV und Hepatitis im spanischen Sitges kam es deshalb zu einer hitzigen Debatte über die Frage, ob bei Brown noch bzw. wieder Hi-Viren im Körper nachzuweisen seien. 

(sho)

Link zu Timothy Browns Internetseite http://timothyrbrown.com