Ban Ki-moon verurteilt Homophobie und Diskriminierung
Mit deutlichen Worten hat sich UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auf einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gegen jegliche Diskriminierung von Homosexuellen ausgesprochen.
„Wir alle müssen unsere Stimme gegen Angriffe auf Lesben, Schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen erheben. Wir müssen uns gegen die Verhaftungen, Gefängnisstrafen und diskriminierenden Einschränkungen wehren, die ihnen drohen“, sagte Ban Ki-moon am Vortag der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Auch wenn der UN-Generalsekretär es nicht ausdrücklich sagte, dürfte klar sein, dass er mit seinen Worten auch auf die „Anti-Homosexuellen-Gesetze“ in Russland anspielte.
Es war die erste Rede eines UN-Generalsekretärs auf einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Direkt im Anschluss an Ban Ki-moons Ansprache betonte IOC-Präsident Thomas Bach, dass der Sport für Respekt und gegen jede Form von Diskriminierung stehe.
Wesentlich direkter als Ban Ki-moon kritisierte bereits am Mittwoch das UN-Kinderrechtskomitee die russische Gesetzgebung gegen Homosexuelle und richtete das Augenmerk dabei insbesondere auf die Pläne der russischen Regierung, gleichgeschlechtlichen Elternpaaren das Sorgerecht für ihre Kinder zu entziehen.
Auch die literarische Welt empört sich gegen die russischen Gesetze: Mehr als 200 internationale Schriftsteller und Künstler von Rang haben am Donnerstag in der britischen Tageszeitung „The Guardian“ einen offenen Brief an die russische Regierung veröffentlicht, in dem sie neben dem Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda“ auch die Blasphemie-Gesetze in Russland kritisierten.
„Als Autoren und Künstler können wir nicht schweigend zusehen, wie andere Schriftsteller und Journalisten zum Schweigen verdammt werden, Strafverfolgung oder sogar harte Strafen befürchten müssen, nur weil sie ihre Gedanken mitteilen“, heißt es in dem Schreiben. Bekanntlich könnten die Gesetze auch auf Journalisten, Verleger, Redakteure, Autoren und Filmemacher angewendet werden.
Zu den Unterzeichnern des offenen Briefs gehören unter anderem die Nobelpreisträger Günter Grass, Wole Soyinka, Elfriede Jelinek und Orhan Pamuk, Romanciers wie Ian McEwan, Uwe Timm, Jeffrey Eugenides, Jostein Gaarder, Margaret Atwood und Paul Auster sowie auch die Dramatiker Edward Albee und Tony Kushner.
(ascho/CL)