25 Jahre respektvolle Drogenarbeit – wir gratulieren!
Der JES Bundesverband feiert heute gemeinsam mit dem akzept Bundesverband und dem Selbsthilfe-Verein VISION unter dem Motto „25 Jahre Widerstand“ das 25-jährige Bestehen der drei Organisationen.
Beim Jubiläumsempfang im Kölner Gürzenich werden auch der Celia-Bernecker-Preis und der Josh-van-Soer-Preis für beispielhaftes, innovatives Engagement in der akzeptierenden Drogenarbeit verliehen.
„Weltweit einmalig“
„JES ist ein weltweit einmaliges Netzwerk der Drogenselbsthilfe“, sagt DAH-Drogenreferent Dirk Schäffer. Niemand anderem in diesem Kontext sei es gelungen, sich unter schwierigsten Rahmenbedingungen über einen so langen Zeitraum für die Interessen von "Junkies", Ehemaligen und Substituierten (daher der Name JES) zu engagieren. Der Bundesverband setzt sich unter anderem für Substitutionsprogramme, Spritzentausch und Safer-Use-Beratung ein, initiiert Fort- und Weiterbildungen und gibt Informationsmaterialien heraus.
Der Grundstein zu dem bundesweite Selbsthilfenetzwerk wurde 1989 im Rahmen eines Fortbildungsseminars der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) in Hamburg gelegt. Seither arbeitet JES in vielen Bereichen eng mit der DAH zusammen, so etwa bei der Gesundheitsförderung für Drogengebraucher sowie in der HIV/Aids- und Hepatitis-Prävention.
"Friedensstifter im Drogenkrieg"
Der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit akzept, gegründet 1990 in Bremen, bezeichnet sich selbst als „Friedensstifter im Drogenkrieg“. Mit wissenschaftlicher Expertise als Grundlage setzt sich akzept für die Menschenwürde von Drogen gebrauchenden Menschen ein und wirkt auf eine Konsum akzeptierende Drogenpolitik hin. Ein Ziel: Drogenkonsumenten die Möglichkeit eröffnen, ihre Risiken so gering wie möglich zu halten („Schadensminimierung“).
„akzept ist für uns im Drogenbereich ein unverzichtbarer Bündnispartner“, betont DAH-Pressesprecher Holger Wicht. „Gemeinsam arbeiten wir auf das Ziel hin, die schädliche Strafverfolgung von Konsumierenden durch eine Strategie zu ersetzen, die die Gesundheit von Menschen wirklich schützt.“
akzept, JES und die Deutsche AIDS-Hilfe geben jährlich gemeinsam den Alternativen Drogen- und Suchtbericht heraus.
VISION e.V. - nicht zuletzt - leistet in Köln Pionierarbeit in der Drogenhilfe. Der Verein betreibt unter anderem zwei Anlaufstellen mit Spritzentausch, Beratung und sozialen Angeboten. Im Juni wurde der Verein, der auch zum JES-Neztwerk gehört, mit dem HIV-Community-Preis ausgezeichnet.
„Das kontinuierliche Engagement dieser drei Organisationen ist einmalig, und das gilt es heute zu würdigen und gebührlich zu feiern“, erklärt Dirk Schaeffer.
Erst das Vergnügen, dann die Arbeit
Am Dienstag geht es dann schon wieder um Inhalte: beim Fachtag „Herauswachsen aus dem Krieg gegen Drogen”, der am 15. September im Anschluss an die Jubiläumsfeier stattfindet.
Die Deutsche AIDS-Hilfe sagt Danke für die Zusammenarbeit, herzlichen Glückwunsch und auf ein Neues!
(sho/howi)