WDR-Dokumentation „Der Aids-Krieg“ ist preiswürdig

Die im November in der ARD ausgestrahlte Fernsehdokumentation „Der Aids-Krieg“ wurde am Samstag anlässlich des Münchner Christopher-Street-Day mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2012 ausgezeichnet.

Der 45-minütige Film rekapituliert anhand von Zeitzeugeninterviews, Archivmaterial und Privatfilmen die Anfänge von Aids in Deutschland, die politisch-gesellschaftlichen Debatten in jenen Jahren und den Beginn der Selbsthilfebewegung.

Jobst Knigge sei es mit seiner Dokumentation auf anrührende und zugleich informative Weise gelungen, an die Jahre nach dem Aufkommen der Immunschwächekrankheit zu erinnern, lobte Jury-Mitglied Arnd Riekmann. „Spannend erzählt, beleuchtet die Dokumentation eine Zeit, in der erstmals in aller Öffentlichkeit über schwulen Sex gesprochen wurde und in der lange nicht klar war, wie ‚Der Aidskrieg’ ausgehen würde – ob zum Beispiel im Kampf um geeignete Maßnahmen gegen die Epidemie demokratische Grundrechte auf der Strecke bleiben würden“, heißt es in der Jurybegründung.

Für den Felix-Rexhausen-Preis 2012 nominiert waren außerdem die „Spiegel“-Reportage „Der Ball als Waffe“ von Amrai Coen über ein Fußballteam südafrikanischer Lesben sowie Wibke Starcks NRD-Radiofeature „Elternquartett – Vom Alltag einer Regenbogenfamilie“. Mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde das Team des ARD-Kindernachrichtenmagazins „Neuneinhalb” für den Beitrag „Ich bin schwul – Tobi steht auf Jungs”.

Der seit 1998 vom Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) ausgeschriebene Preis würdigt besonderes publizistisches Engagement bei der Berichterstattung über Lesben, Schwule und Bisexuelle.

(sho)

 

Weiterführende Informationen:

Link zur Webseite des Felix-Rexhausen-Preis 2012 mit den ausführlichen Jurybegründungen

„Der Aids-Krieg“ in der WDR-Mediathek (29-Minutenfassung)

Besprechung zu „Der Aids-Krieg“ auf aidshilfe.de