BUPRENORPHIN

Buprenorphin ist ein halbsynthetisches Opioid. Buprenorphin wird in der Regel täglich eingenommen. In der Regel führt Buprenorphin zu einer geringen Sedierung (Dämpfung). Es vermindert die Wirkung von zusätzlich konsumierten Opioiden. Buprenorphin wird unter die Zunge (sublingual) oder in die Wangetasche (bukkal) gelegt und löst sich dort auf. Konsumiert man Buprenorphin nasal oder intravenös erzeugt es einen „Kick“ mit starker Wirkung. Daher ist Buprenorphin auf dem Schwarzmarkt eine beliebte Substanz. 

„Buprenorphin passt zu mir. Ich fühle mich völlig klar, habe aber keinen Heroinhunger und keinerlei Entzugserscheinungen.“

Maria, 31 Jahre, aus Stuttgart

DEPOT-BUPRENORPHIN

Während die meisten Substanzen täglich eingenommen werden, bietet Buprenorphin Depot die Möglichkeit der Anwendung einmal pro Woche oder einmal pro Monat. Die Patient*innen erhalten das Depot als subkutane (unter die Haut) Injektion eines erbsengroßen Gelkissens, das meistens gar nicht spürbar ist. Durch den Wegfall der täglichen Arzt- oder Apothekenbesuche ist es u.a. für Berufstätige geeignet. Es ermöglicht eine selbstbestimmte Lebensführung. Die Injektion muss aktuell durch den Arzt durchgeführt werden. Eine Umstellung von anderen Buprenorphin-Zubereitungen ist unproblematisch. 

„Das Depotmedikament gibt mir endlich die Freiheit, die ich für Beruf und Familie benötige. Die Substitution rückt in den Hintergrund.“

Abdullah, 36 Jahre, aus München

BUPRENORPHIN/NALOXON

Hier gibt es keine Unterschiede zu Buprenorphin. Aufgrund des hohen Missbrauchspotentials von Buprenorphin wurde mit Naloxon ein Opioid-Antagonist hinzugefügt. So soll der Missbrauch des Medikaments durch Sniefen oder Spritzen verhindert werden. Der Naloxonanteil im Medikament entfaltet bei einer vorgesehenen Einnahme (unter die Zunge oder in der Wangentasche) keine Wirkung.

„Ich habe mein Buprenorphin oft genieft. Aber seitdem ich Buprenorphin mit einem Naloxonanteil nehme, fühle ich mich etwas sicherer und sniefe mein Substitut nicht mehr.“

Pascal, 38 Jahre, aus Hamburg

CODEIN/DIHYDROCODEIN

Codein ist ein aus dem Schlafmohn gewonnenes Opioid. Es ist in Deutschland nur, in nicht anders behandelbaren Ausnahmefällen für die Substitution zugelassen. Es wirkt nur sehr kurz. Dies hat zur Folge, dass man es zweimal täglich einnehmen muss. Codein/Dihydrocodein kann in flüssiger Form (als Rezeptur) oder als Tablette eingenommen werden.

„Ich hatte immer wieder Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen, so kamen mein Arzt und ich zur Entscheidung Codein anzuwenden. Ich komme damit gut zurecht, aber man muss es halt zweimal täglich nehmen.“

Magda, 42 Jahre, aus Emmerich

DIAMORPHIN

Diamorphin darf in Deutschland nur in speziellen Ambulanzen zur Substitution eingesetzt werden. Es gibt aktuell noch hohe Zugangshürden zur Behandlung (u.a. mind. 23 Jahre, mind. 5 Jahre heroinabhängig, eine erfolglose Substitutionsbehandlung von mind. 6 Monaten). Diamorphin löst nach intravenöser Injektion innerhalb von wenigen Sekunden einen „Kick“ aus. Aufgrund der kurzen Wirkdauer wird es zumeist zweimal täglich eingenommen. Für Diamorphin gibt es keine Möglichkeit einer Take-Home-Verschreibung. Die Diamorphinbehandlung eignet sich u.a. für Patient*innen, die von anderen Medikamenten wenig profitieren.

„Ich hatte immer viel Beikonsum und ständig Ärger mit meinem Doc. Nun mit Diamorphin habe ich das für mich passende Medikament gefunden. Ich habe keinen Suchtdruck mehr.“

Klaus, 51 Jahre, aus Düsseldorf

LEVOMETHADON

Levomethadon ist ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid. Die orale Einnahme in flüssiger Form oder als Tablette verhindert einen raschen Konzentrationsanstieg im Gehirn und vermindert so die euphorisierende Wirkung. Es erzeugt keinen Kick. Levomethadon nimmt den „Heroinhunger“ (Craving) und wird einmal täglich eingenommen. Je nach Dosis kann es eine dämpfende und abschirmende Wirkung haben. 

„Von Beginn an gibt mir Levomethadon die Sicherheit, die ich benötige, um kein Heroin zu konsumieren.“

Piet, 52 Jahre, aus Berlin

METHADON

Methadon ist ebenfalls ein vollsynthetisch hergestelltes Opioid. Da Methadon das erste Medikament war, das in Deutschland zur Substitution eingesetzt wurde, erhalten noch heute eine Vielzahl von Patient*innen dieses Medikament. Methadon wird einmal täglich eingenommen. Je nach Dosis kann es eine dämpfende und abschirmende Wirkung haben. 

„Ich bekomme Methadon seit Beginn meiner Behandlung 1995. Heute bekomme ich eine niedrige Dosis und mit der komme ich super klar.“

Thomas, 55 Jahre, aus Essen

MORPHIN

Seit 2015 wird in Deutschland retardiertes Morphinsulfat in der Substitutionstherapie eingesetzt. Einmal täglich werden Kapseln oral eingenommen. Morphin nimmt ebenfalls den Heroinhunger, kann aber weniger stark dämpfend wirken wie Methadon/Levomethadon. Studien zeigten, dass Patienten mit psychischen Erkrankungen unter Morphin eine Linderung dieser Symptome verspüren können. 

„Ich hatte viele Nebenwirkungen beim Methadon. Seit der Umstellung auf Morphin geht es mir deutlich besser.“

Susanne, 46 Jahre, aus Hamburg

DEINE OPTIMALE DOSIS SOLLTE…..

• hoch genug sein, um Entzugserscheinungen zu verhindern

• ausreichen, dass du keine anderen Opioide mehr nehmen musst

• dich nicht übermäßig „breit machen“

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Der Film INSIDE SUBSTITUTION stellt Beweggründe, Ziele und Empfehlungen substituierter Menschen dar, die von ihren Erfahrungen mit der Substitution berichten.