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Menschen mit HIV in Praxis, Klinik und Pflege

Sprache Deutsch

Als Kompetenzzentrum für das Leben mit HIV bietet die Deutsche Aidshilfe e. V. Menschen in Gesundheitsberufen auf diesem Portal aktualisiertes Grundwissen, Bildungsmaterialien und Anregungen für einen zeitgemäßen Umgang mit der HIV-Infektion in Praxis, Klinik & Pflege.

Von den ca. 85.000 Menschen in Deutschland, die ihre HIV-Diagnose kennen, sind 99 Prozent in fachärztlicher Behandlung durch HIV-Spezialist*innen. Durch die antiretrovirale Therapie (ART) ist die HIV-Infektion eine chronische Erkrankung mit normaler Lebenserwartung und -qualität. Die Therapie ist auf die Einnahme weniger Tabletten pro Tag reduziert (oft nur eine) und Nebenwirkungen sind selten. Entsprechendes Monitoring senkt das Risiko von Langzeitfolgen. Die ART unterdrückt die Virusvermehrung und senkt die Zahl der Viruskopien im Blut (die sogenannte Viruslast) unter die Nachweisgrenze der gängigen Verfahren – ein Immundefekt wird verhindert, sodass keine Aids-Erkrankung auftritt. Unter der Nachweisgrenze ist HIV sexuell nicht übertragbar. Menschen mit HIV können ohne Angst vor Übertragungen auf Partner*innen oder Kinder Eltern werden.

Mit unseren Kurzinfos, Videos und Fortbildungsmaterialien bringen Sie sich und Ihr Team auf den neuesten Stand. Klicken Sie einfach auf das Feld mit Ihrer Berufsgruppe: 

Das größte Problem: Stigmatisierung und Diskriminierung.

HIV ist heute eine gut behandelbare, chronische Infektion bei durchschnittlicher Lebenserwartung und guter Lebensqualität. Die Therapieeinnahme ist auf wenige Tabletten pro Tag reduziert und Nebenwirkungen sind selten. Entsprechendes Monitoring senkt das Risiko von Langzeitfolgen. Die aktuellen Medikamente reduzieren die Viruslast unter die Nachweisgrenze – ein Immundefekt wird verhindert, sodass keine Aids-Erkrankung auftritt. Unter der Nachweisgrenze ist HIV sexuell nicht übertragbar. Menschen mit HIV können ohne Angst vor Übertragungen auf Partner*innen oder Kinder Eltern werden.

Nicht die HIV-Erkrankung selbst, sondern Barrieren beim Zugang zur Gesundheitsversorgung sind für Menschen mit HIV meist die größte Herausforderung.

6 von 10 Menschen mit HIV erleben Diskriminierung im Gesundheitswesen. Diese Statistik ist eines der Ergebnisse der Studie „positive stimmen 2.0“ der Deutschen Aidshilfe (DAH) und des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) von 2021. Diese Zahl beschäftigt uns besonders auch deswegen, weil sich in diesem Bereich seit der vorherigen Datenerhebung im Jahr 2011 keine wesentliche Veränderung abgezeichnet hat. Sie ist der Grund für die Handlungsempfehlung der Studie, Ärzt*innen und Gesundheitspersonal besser zum Thema HIV aus- und weiterzubilden. Dazu dient unter anderem dieses Portal.

Basishygiene reicht aus

… Ansteckungsängste gegenüber Menschen mit HIV sind unbegründet. Die Basishygienemaßnahmen Händehygiene + Barrieremaßnahmen + Flächendesinfektion + Aufbereitung von Medizinprodukten + Abfallentsorgung sind evidenzbasiert auf die Übertragungrisiken von HIV und anderer Erreger (einschl. HAV, HBV und HCV) abgestimmt. Übertriebene Hygienemaßnahmen sind diskriminierend. Eine Person mit diagnostizierter HIV-Infektion in Deutschland ist in der Regel in antiviraler Behandlung mit Viruslast unter der Nachweisgrenze.

… Dieses Portal richtet sich speziell an (Zahn)Ärzt*innen, medizinische Fachkräfte, Pflegekräfte und Therapeut*innen, einschließlich Auszubildende und Lehrpersonal. Hier haben wir unsere Informationen, Materialien und Weiterbildungsangebote speziell aufbereitet, so dass Sie möglichst direkt zu den für Sie passenden Angeboten finden. Damit wollen wir Ihrer besonderen Rolle beim Abbau von Diskriminierung im Gesundheitswesen Rechnung tragen und die Synergien unserer Fachkompetenzen nutzen. So können wir die Barrieren überwinden, mit denen sich Menschen aufgrund ihres HIV-Status und weiterer Merkmale immer noch konfrontiert sehen.

Ergänzend zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um HIV erstellt die Deutsche Aidshilfe (DAH) seit vier Jahrzehnten Informationen und fachliche Beratung für eine bestmögliche gesundheitliche Versorgung aus der Perspektive von Menschen mit HIV zur Verfügung. Diese Fachkompetenz erwächst auch aus der Expertise und Lebenswelterfahrung unserer Mitarbeiter*innen und Beiräte, die vielfältige Betroffenengruppen vertreten.

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