Anogenitale HPV-Infektion
Die Infomappe richtet sich an Berater*innen in Aidshilfen.
Ratsuchende, die Fragen rund um HIV, Geschlechtskrankheiten und sexuellem Wohlbefinden haben, können sich an unsere Onlineberatung unter www.aidshilfe-beratung.de wenden.
Erreger
Humane Papilloma-Viren (HPV), vor allem die Typen 6, 11 (Feigwarzen), 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58 und weitere
Epidemiologie
HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten STIs. Fast alle sexuell aktiven Menschen kommen im Laufe des Lebens mit mindestens einem HPV-Subtyp in Kontakt.
Hauptübertragungswege
Eine Übertragung ist bei allen sexuellen Kontakten möglich.
Schutzmöglichkeiten
- Die Impfung ist die einzige Schutzmöglichkeit (für Männer wie Frauen erhältlich, Kassenleistung nur für Mädchen/Jungen).
- Die aktuell verfügbaren Impfstoffe decken zwei bis alle der oben genannten Subtypen ab.
- Kondome reduzieren die Übertragungswahrscheinlichkeit nicht.
- Für Frauen ab dem 20. Lebensjahr gehört die jährliche Früherkennungsuntersuchung zum Leistungskatalog der Krankenkassen.
Symptome, Verlauf, Auswirkungen
- HP-Viren infizieren die oberste Hautschicht. Meist kommt das Immunsystem damit gut zurecht und das Virus wird aus der Haut eliminiert. Manchmal führen sie zu Feigwarzen, selten zu Krebs.
- Feigwarzen: oft Spontanheilung; ohne Therapie großflächige Ausbreitung möglich; häufig auch nach Therapie wiederkehrend
Diagnose
- Feigwarzen: Blickdiagnose, dann histologische Untersuchung
- Karzinome: Früherkennung wichtig zur Erkennung von Vorstufen: Papanicolaou-Test („Pap-Abstrich“) aus Gebärmutterhals/Analkanal (dort auch hochauflösende Anoskopie, vor allem bei MSM mit HIV)
Therapie
- Feigwarzen: Operation, Vereisung, Laser oder Creme (je nach Lokalisation oder Größe)
- Karzinom-Vorstufen (sind noch kein Krebs) sind gut behandelbar (deswegen ist Früherkennung wichtig!)
- Karzinome: Operation, Chemo- und Strahlentherapie
Besonderheiten bei HIV
Menschen mit HIV sollten sich einmal im Jahr auf Vorstufen von Karzinomen untersuchen lassen.