Die Infomappe richtet sich an Berater*innen in Aidshilfen.

Ratsuchende, die Fragen rund um HIV, Geschlechtskrankheiten und sexuellem Wohlbefinden haben, können sich an unsere Onlineberatung unter www.aidshilfe-beratung.de wenden.  

Kondome sind bei Vaginal- und Analver- kehr ein wirksamer Schutz vor HIV.

Ein Kondom muss passen und „richtig sitzen“. Kondome werden in verschiedenen Größen und Formen angeboten. Das Motto lautet hier: Ausprobieren!

Neben Unterschieden in der Größe gibt es auch unterschiedlich dicke Kondome. Grundsätzlich sind alle Kondome für Vaginal- und Analverkehr geeignet, wenn man ausreichend Gleitgel verwendet.

Für Menschen mit einer Latex-Allergie gibt es Latexfreie Kondome. Diese sind vor allem in Apotheken und im Internet erhältlich.

Eine andere Alternative sind Kondome aus Polyurethan. Sie sind fettunempfindlich, können also auch mit fetthaltigem Gleitmittel oder mit Massageöl in Kontakt kommen.

Kondome bekommt man in Apotheken, Drogerien, Supermärkten, Sexshops und im Internet.

Die Qualität von Kondomen

  • Bei der Auswahl von Kondomen sollte man unbedingt auf das Qualitätssiegel achten. Geprüfte Kondome sind mit „CE“ gekennzeichnet. Diesen Aufdruck findet man auf der Verpackung.

  • Kondome sind Naturprodukte und haben ein Verfallsdatum. Bei abgelaufenen Kondomen besteht die Gefahr, dass sich schneller Risse bilden oder dass sie spröde werden. Deswegen ist es wichtig, auf das Haltbarkeitsdatum zu achten.

  • Scherzkondome oder Leuchtkondome sind für den Schutz vor HIV nicht geeignet.

Hinweise zur Kondombenutzung

  • Gegebenenfalls die Vorhaut zurückziehen und das Kondom gleichmäßig über den steifen Penis abrollen. Dabei das Kondom an der Spitze etwa 1–2 cm mit den Fingern zusammendrücken, um genügend Platz für das Sperma zu lassen.
  • Niemals Gleitmittel, Öl oder Salben zwischen Penis und Kondom geben (also kein Gleitmittel direkt auf den Penis geben, bevor das externe Kondom übergezogen wird). Das Kondom kann sonst beim Zurückziehen leicht abrutschen und beim Geschlechtsverkehr leichter platzen.
  • Niemals zwei Kondome übereinanderziehen.
  • Immer wieder mal mit der Hand überprüfen, ob das Kondom noch richtig sitzt.
  • Nach dem Sex Penis und Kondom zusammen rausziehen, das Kondom mit festhalten.
  • Kondome so aufbewahren, dass sie vor zu viel Druck, Reibung, Hitze oder scharfen Gegenständen geschützt sind. So wird verhindert, dass Kondome beschädigt werden.
  • Kondome vertragen sich nicht mit einigen Vaginalzäpfchen und Salben. Auf Packungsbeilage achten.

Ein internes Kondom (auch Femidom genannt) besteht aus einem etwa 18 cm langen, am Ende geschlossenen Schlauch aus dünnem, reißfestem Kunststoff (Polyethylen oder Polyurethan). Es ist mit zwei Ringen ausgestattet, von denen der äußere außerhalb der Vagina vor den großen Vulvalippen liegt und der innere wie ein Pessar (Diaphragma) in die Vagina eingeführt wird und vor dem Muttermund bzw. Gebärmutterhals liegt. Auch für den Analverkehr können interne Kondome verwendet werden. Sie ermöglichen aufnehmenden Partner*innen die selbstbestimmte Anwendung eines Barriereverfahrens. Zudem sind sie eine Alternative, wenn die Erektion beim Aufziehen eines Kondoms nicht gehalten werden kann, da sie schon längere Zeit vor dem Sex eingesetzt werden können.

Interne Kondome sind rezeptfrei in Apotheken oder über das Internet erhältlich.

Gleitmittel verringert beim Anal- oder Vaginalverkehr die Reibung. Es erleichtert so das Eindringen des Penis und von Sexspielzeug in Vagina bzw. Anus. Zudem gleicht es eine trockene Schleimhaut aus und verhindert damit Schmerzen.

  • Auf keinen Fall öl- oder fetthaltige Substanzen wie Hautcreme, Vaseline, Speiseöle und Bratfette verwenden. Diese greifen das Kondom an. Ausnahmen sind Kondome aus Polyurethan – diese sind unempfindlich gegenüber Öl und Fett.
  • Mit Latexkondomen nur fettfreie und wasserlösliche Gleitmittel verwenden.
  • Gleitgele auf Wasser- oder Glyzerin-Basis sind preiswerter, trocknen aber schneller aus.
  • Gleitmittel auf Silikon-Basis behalten ihre Gleitfähigkeit länger und sind ergiebiger, dafür aber teurer.
  • Gleitmittel gibt es in Apotheken, Drogerien, Sexshops oder im Internet.