Die Infomappe richtet sich an Berater*innen in Aidshilfen.

Ratsuchende, die Fragen rund um HIV, Geschlechtskrankheiten und sexuellem Wohlbefinden haben, können sich an unsere Onlineberatung unter www.aidshilfe-beratung.de wenden.  

Übertragungswege

Hepatitis-C-Virus wird über Blut-Blut-Kontakt übertragen.

Geringe Mengen Blut reichen bereits für eine Übertragung aus. Häufigste Übertragungswege sind

  • bei Drogengebraucher*innen: gemeinsamer Gebrauch von Spritzbestecken und Zubehör; bei nasalem Konsum: gemeinsame Verwendung des Röhrchens (Blutstropfen aus der Nase)
  • gemeinsames Benutzen von Rasierern (die mit Blut in Kontakt gekommen sind)
  • Piercen, Tätowieren, Ohrlochstechen mit nicht sterilen Instrumenten
  • Stichverletzungen des Personals bei medizinischen Prozeduren.

Sexuelle Übertragungen sind selten, aber möglich, insbesondere bei Sexualpraktiken, bei denen es härter zugeht und es zu Blut-Blut-Kontakt kommt, zum Beispiel, wenn Blut (mit Hepatitis-C-Viren) von einer gefisteten Person auf eine andere gefistete Person übertragen wird (auch bei Benutzung von Handschuhen).

Übertragungen beim Sex sind bei schwulen Männern mit HIV deutlich häufiger als bei anderen MSM.

Eine Übertragung auf Babys während der Schwangerschaft, bei der Geburt sowie beim Stillen ist möglich.

Schutzmöglichkeiten

  • keine Impfung möglich
  • Vermeidung von Blut-Blut-Kontakten
  • Safer Use
  • eigenes Röhrchen beim Sniefen
  • Latexhandschuhe und Kondome beim Sex nach jedem*jeder Partner*in wechseln, beim Fisten für jede Person ihr eigenes Gleitmittel verwenden.

Es gibt keine Immunität gegen HCV. Eine einmal durchgemachte Hepatitis C oder eine erfolgreiche Therapie schützen nicht vor erneuter Ansteckung!

Inkubationszeit

Die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome/zur Serokonversion beträgt 2 Wochen bis 6 Monate; meist lassen sich Antikörper nach 7 bis 8 Wochen nachweisen.

Krankheitsverlauf

häufig ohne Symptome; wenn Symptome auftreten, dann folgende:

  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
  • leichtes Fieber.

Die Rate der Chronifizierungen nimmt bei Hepatitis C im Gegensatz zur Hepatitis B mit dem Alter zu. Während Kinder die Infektion meist von selbst loswerden, wird sie bei Erwachsenen mehrheitlich chronisch.

Bei chronischem Verlauf nach Jahrzehnten Entwicklung einer Leberzirrhose und Risiko für Entstehung von Leberkrebs.

Therapie

Direkt wirksame, im Allgemeinen gut verträgliche antivirale Medikamente (direct acting antivirals, DAAs) ermöglichen bei über 95 % der Hepatitis-C-Infizierten eine Heilung innerhalb von 8–12 Wochen.