Person hält Rote Schleife als Symbol für das Engagement gegen Aids
©nito/stock.adobe.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Humane Immunschwäche-Virus (HIV) schwächt die Fähigkeit des Körpers, Krankheitserreger und fehlerhafte Körperzellen zu bekämpfen – sofern keine HIV-Medikamente genommen werden.
  • Antiretrovirale Medikamente unterdrücken die HIV-Vermehrung. Mit einer möglichst früh begonnenen und lebenslang fortgeführten antiretroviralen Therapie (ART) hat man gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei weitgehender Beschwerdefreiheit und kann Aids vermeiden. Die ART kann allerdings das Immunsystem nicht völlig wiederherstellen und die Viren nicht wieder aus dem Körper entfernen.
  • Ohne eine ART führt die HIV-Infektion fast immer nach mehreren Jahren zum Ausbruch von Aids mit lebensbedrohlichen Erkrankungen.
  • HIV ist schwer übertragbar, im Alltag besteht kein Ansteckungsrisiko. Zu Infektionen kommt es vor allem beim ungeschützten Sex mit unbehandelten Menschen mit HIV (ohne Kondome oder interne Kondome, ohne Schutz durch eine HIV-Therapie und ohne HIV-Prophylaxe PrEP) und beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Nadeln zum Drogenkonsum.
  • Ohne ART kommt es auch in der Schwangerschaft, bei der Geburt und beim Stillen zu Infektionen.
  • Die Infektiosität (Ansteckungsfähigkeit) ist bei starker Virenvermehrung, z. B. in den ersten Wochen nach einer Ansteckung, besonders hoch. Bei stabil wirksamer Behandlung dagegen kann HIV sexuell nicht übertragen werden.
  • Schutz vor HIV bieten Kondome bzw. interne Kondome, eine stabil wirksame antiretrovirale Therapie, die Prä-Expositions- Prophylaxe (PrEP) sowie Safer Use. Übertragungen auf Babys können bei umfassender medizinischer Betreuung fast immer verhindert werden. Eine medikamentöse Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) nach einem Risikokontakt kann das Risiko einer HIV-Infektion stark senken.
  • Eine Impfung gegen HIV wird es wahrscheinlich in den nächsten Jahren nicht geben, aber für den medikamentösen Schutz durch die PrEP werden Medikamente zum Einsatz kommen, die monatelang wirken.
  • Diagnose: Nach einer Ansteckung dauert es meistens zwei bis vier Wochen, bis man mit modernen Labortests (Antigen-Antikörper-Suchtests) Bestandteile des Virus (Antigene) und erste Antikörper im Blut nachweisen kann; in einigen Fällen gelingt dies erst etwas später. Sicher ausschließen kann man eine Infektion mit einem Labortest frühestens sechs Wochen nach dem letzten Risikokontakt. Für Schnelltests, die auch als Selbsttest für zu Hause angeboten werden, gilt aus Sicherheitsgründen eine Frist von 12 Wochen nach dem letzten Risikokontakt.