Welche Arbeitsutensilien brauche ich?
Fürs professionelle Anschaffen musst du dich entsprechend ausrüsten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Utensilien:
KONDOME und FEMIDOME (interne Kondome) verhüten nicht nur eine Schwangerschaft, sondern schützen auch vor HIV und senken das Risiko einer Ansteckung mit anderen Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Syphilis, Chlamydien, Hepatitis B und Hepatitis C.
Verwende nur Markenprodukte in geprüfter Qualität (erkennbar zum Beispiel am CE-Kennzeichen und einer DIN-Prüfnummer) und achte auf das Verfallsdatum und eine unbeschädigte Verpackung. Bewahre Kondome/Femidome so auf, dass sie vor Hitze, Sonneneinstrahlung, spitzen Gegenständen und Druck geschützt sind (deshalb z. B. nicht längere Zeit im Portemonnaie oder in der Hosentasche aufbewahren).
Tipp
Für die meisten Penisse sind Kondome in Standardgröße gut geeignet. Es gibt aber auch größere und kleinere Kondome. Für kleinere Penisse eignen sich auch Modelle, bei denen ein spezieller Ring in der Mitte das Kondom am Abrutschen hindert.
Femidome (interne Kondome) bieten die gleiche Sicherheit wie Kondome. Zu bekommen sind sie in Apotheken und Sexshops sowie online. Je nach Packungsgröße kostet ein Femidom etwa 2 bis 3 Euro.
Sie bestehen aus einer etwa 18 cm langen, hauchdünnen Kunststoffhülle mit einem offenen und geschlossenen Ende. An beiden Enden befinden sich bewegliche Ringe. Der vordere Ring liegt außerhalb der Vagina vor den großen Vulvalippen (Schamlippen), der hintere wird ähnlich wie beim Diaphragma tief in die Vagina eingeführt und liegt vor dem Muttermund.
Femidome können schon längere Zeit vor dem Sex eingesetzt werden. Sie ermöglichen die selbstbestimmte Anwendung einer Safer-Sex-Methode und sind auch eine Alternative, wenn Kund*innen die Erektion mit Kondom nicht halten können. Übrigens: Femidome können auch für Analverkehr verwendet werden.
Überlass das „Kondom-Anziehen“ nicht den Kund*innen, sondern mach das selbst!
Verpackung mit den Fingern öffnen
Öffne die Verpackung mit den Fingern (nicht mit der Schere oder den Zähnen!), damit das Kondom nicht beschädigt wird. Achtung bei spitzen Fingernägeln!
Kondom anziehen
Drück das Kondom an der Spitze mit zwei Fingern zusammen (damit Platz für das Sperma bleibt), setz es mit dem Gummiring nach außen auf die Eichel und rolle es ganz über den steifen Penis ab.
Fettfreies Gleitgel aufs Kondom geben
Gib fettfreies Gleitgel aufs Kondom – nicht ins Kondom, sonst kann es abrutschen oder reißen! – und in die Vagina/in den Anus, damit das Gummi besser gleitet und nicht reißt.
Überprüfen, ob das Kondom richtig sitzt
Prüfe immer wieder mal mit der Hand, ob das Kondom noch richtig sitzt.
Penis mit Kondom herausziehen
Wenn abgespritzt wurde, den Penis sofort zusammen mit dem Kondom herausziehen: Der Penis muss noch steif sein, damit das Kondom nicht abrutscht.
Benutze jedes Kondom nur einmal
Benutze jedes Kondom nur einmal. Wenn nach Analsex Vaginalsex gewünscht wird, musst du ein neues Kondom nehmen, sonst kann es leicht zu einer Scheidenentzündung kommen.
Kondome/Femidome immer schon vor dem ersten Eindringen überrollen/einführen: So schützen sie am besten vor Geschlechtskrankheiten.
GLEITGEL nimmst du, damit es besser flutscht, z. B. bei der Handentspannung, vor allem aber beim Vaginal- und Analsex: Gleitgel macht das Kondom/Femidom, die Vagina und den Anus feucht und verhindert so, dass das Gummi reißt. Am besten trägst du das Gel direkt am Vaginaleingang/Anus auf, dann „läuft“ es nicht weg. Verwende immer nur fettfreies Gleitgel (auf Wasser- oder Silikonbasis). Fetthaltige Mittel wie Vaseline, Creme oder Babyöl greifen Kondome/ Femidome an und lassen sie leicht reißen.
DENTAL DAMS sind Latextücher, die man über die Vulva oder den Anus legt, um sich auch beim Lecken vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Diesen Schutz bieten aber auch ein aufgeschnittenes Kondom oder Frischhaltefolie.
GUMMIHANDSCHUHE und Fingerlinge schützen die Hände oder Finger vor Kontakt mit Blut, Sperma, Vaginalsekret oder Kot. Man trägt sie z. B. beim Eindringen in den Anus oder in die Vagina, also bei „Fingerspielen“ oder beim „Fisting“. Wird vom Anus auf die Vagina gewechselt: vorher neue Fingerlinge/Gummihandschuhe anlegen, um Scheidenentzündungen zu vermeiden.
SCHWÄMMCHEN saugen wie Tampons das Menstruationsblut auf, sitzen aber tiefer, direkt vor dem Muttermund. So kannst du Vaginalsex haben, ohne dass deine Kund*innen die Periode bemerken (besser ist es aber, wenn du in dieser Zeit keinen Vaginalsex anbietest, weil die Vagina dann anfälliger für Krankheitserreger ist; siehe hierzu Allgemeine Gesundheitstipps). Das Schwämmchen kann maximal acht Stunden in der Vagina verbleiben, muss bei stärkerer Periode aber öfter gewechselt werden. Man darf es nur einmal benutzen – also nach dem Entfernen ab in den Müll damit.
DILDOS UND ANDERE SEXTOYS gibt’s in allen möglichen Ausführungen. Für den Analverkehr benutzte Kunstpenisse sollten eine breite Basis haben, damit sie nicht im Darm „verschwinden“ können. Vorsicht bei Produkten aus Holz oder Plastik: Rauhe Schweißnähte, Bruchstellen oder Absplitterungen können Verletzungen verursachen! Besser geeignet sind Dildos aus Silikon.
Für sämtliche Sextoys gilt: Vor jeder Weitergabe gründlich mit Wasser und Seife reinigen und ein Kondom drüberziehen, um Infektionen zu vermeiden.
Alle Utensilien für die Sexarbeit bekommst du bei Händler*innen, die ihre Ware in Bordellen und auf dem Straßenstrich anbieten. Kondome, Gleitgel und Dental Dams gibt’s außerdem in Apotheken, Drogerien, Sexshops oder bei Sexartikel-Vertrieben.
Wenn du knapp bei Kasse bist, kannst du die Streetworker*innen oder Sozialarbeiter*innen fragen, wo Kondome/Femidome und Gleitgel kostenlos oder günstig erhältlich sind.