Gesund im Job
Infos für Sexarbeiter*innen
Jede*r Sexarbeiter*in hat ganz persönlichen Gründe, weshalb sie*er diesen Job macht. Doch wie bei jeder Arbeit geht es dabei in erster Linie ums Geldverdienen für den Lebensunterhalt.
Eine Ausbildung gibt es für die Sexarbeit zwar nicht, aber wie in anderen Berufen gilt auch hier: Profi wirst du nur durch Lernen und Ausprobieren.
Besonders gute Schulen sind die Küchen und Aufenthaltsräume in den Bordellen und die gemeinsamen Stellplätze auf dem Straßenstrich: Dort kannst du dich mit den anderen Sexarbeiter*innen austauschen und durch Zuhören und Fragen dazulernen.
Erfahrene Kolleg*innen können dir am besten erklären und zeigen, worauf es bei professioneller Sexarbeit ankommt. Wichtig ist, dass du im Joballtag klarkommst und gesund bleibst.
Diese Broschüre will dir dabei helfen. Sie sagt dir, was du bedenken und für dich klären solltest, welche Arbeitsutensilien du brauchst, was du allgemein für deine Gesundheit tun kannst und wie du dich vor Geschlechtskrankheiten, HIV und Hepatitis schützt.
Außerdem gibt sie dir Tipps, wie du dich vor Gewalt schützen und bei Angriffen wehren kannst und was du tun solltest, wenn dir etwas angetan wurde. Am Ende der Broschüre erfährst du, welche rechtlichen Aspekte für die Sexarbeit wichtig sind und wo du Beratung, Unterstützung und Informationen bekommst.
„Gesund im Job“ ist die aktualisierte Auflage einer Broschüre, die sich in der Vergangenheit in erster Linie an cis Frauen in der Sexarbeit richtete. Diese Auflage möchte auch andere geschlechtliche Identitäten ansprechen – die meisten Informationen können für alle in der Sexarbeit tätigen Personen nützlich sein. Einige Abschnitte allerdings beschreiben ausschließlich Körper mit Vulva und Uterus. Neben „Vulva“ werden auch Wörter wie z. B. „Penis“ oder „Vagina“ verwendet – Begriffe, die manche Menschen für sich nutzen, andere aber ablehnen, z. B., weil sie nicht ihrer geschlechtlichen Selbstbestimmung entsprechen.
Grafiken: Die Goldkinder GmbH