Wie vermeide ich Schäden beim Injizieren?
Mit dem Injizieren von Drogen können eine ganze Reihe von Schäden verbunden sein, aber nur drei gelten als Notfall:
Notfälle
- eine intravenöse Infektion
- eine HIV-Infektion
- das Injizieren einer größeren Menge Luft in eine Vene.
Intravenöse Infektion
Rund um die Einstichstelle kann sich in den Tagen oder Wochen nach der Injektion eine Entzündung entwickeln. Das alleine ist noch kein Notfall, könnte aber zum Notfall werden, wenn wir die Infektion ignorieren. Deswegen sollte man in einem solchen Fall so bald wie möglich zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Manchmal allerdings kann sich unmittelbar im Anschluss an eine Injektion eine Entzündung in der Vene entwickeln. Manche Arten von Bakterien können zu einer Blutvergiftung führen. Die Symptome treten normalerweise sehr schnell auf und werden schnell sehr stark. Schon in der ersten Phase kann man sich sehr krank fühlen. Die häufigsten Anfangssymptome sind:
- Schüttelfrost
- erhöhte Körpertemperatur (Fieber)
- sehr schnelle Atmung
- hohe Herzfrequenz.
Ohne Behandlung schreitet die Blutvergiftung fort, und innerhalb weniger Minuten oder Stunden treten schwerwiegende Symptome auf, z.B.
- Verwirrung oder die Unfähigkeit, klar zu denken
- Übelkeit und Erbrechen
- rote Punkte, die auf der Haut erscheinen
- reduziertes Urinvolumen
- unzureichende Durchblutung (Schock).
HIV-Infektion
Wenn eine HIV-negative Person eine Nadel benutzt, die von einer ansteckungsfähigen HIV-positiven Person verwendet worden sein könnte, kann man eine medizinische Sofortmaßnahme namens PEP (Post-Expositions-Prophylaxe) durchführen. Dazu muss man keinen Krankenwagen rufen, aber es ist wichtig, die PEP so früh wie möglich zu beginnen, auf jeden Fall innerhalb der nächsten 72 Stunden. Wenn du nicht weißt, wo du eine PEP machen kannst, kann manchmal auch der Rettungsdienst eine PEP anbieten oder dir sagen, wo du sie bekommst.
Injizieren einer größeren Menge Luft in eine Vene
Wird eine größere Menge Luft in eine Vene injiziert, kann das zu einer Embolie führen. Das ist meist kein Notfall, kann aber zum Notfall werden und dann zu folgenden Symptomen führen:
- Atembeschwerden oder Atemnot
- Brustschmerzen oder verminderte Pumpleistung des Herzens
- Muskel-oder Gelenkschmerzen
- Schlaganfall
- Verwirrung oder Bewusstseinsverlust
- niedriger Blutdruck
- bläulicher Hautton.