Bärbel Knorr mit Johannes-Feest-Preis geehrt

Die DAH-Mitarbeiterin Bärbel Knorr setzt sich seit Jahren für eine bessere gesundheitliche und soziale Versorgung von Menschen in Haft ein. Am Samstag wurde sie dafür ausgezeichnet.

Bei einer Feierstunde im Rahmen der 8. Europäischen Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft würdigte der Laudator, Professor Heino Stöver, die „beispielhafte und einzigartige Beharrlichkeit und Ausdauer“, mit der Bärbel Knorr sich für die gesundheitlichen und sozialen Belange von Menschen in Haft einsetze.

Die Preisträgerin habe nicht nur mit Veröffentlichungen, bei Konferenzen und Beratungen innovative Ideen eingebracht, sondern auch bei der Organisation von Widerstand gegen unerlaubte Behandlung Gefangener oder unzulängliche Gesundheitsversorgung, betonte Stöver.

Über die Jahre habe Bärbel Knorr zudem dazu beigetragen, ein breites Bündnis für Gesundheit in Haft mit aufzubauen. „Wir brauchen Menschen wie sie, um Menschenwürde, Transparenz und Fortschritt in das System Gefängnis zu transportieren“, sagte Stöver, geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung der Fachhochschule Frankfurt am Main und akzept-Vorsitzender. „Von ihnen erhalten wir Anregungen für die enormen Herausforderungen, die eine Behandlung von Menschen in geschlossenen Systemen mit sich bringen. Wir brauchen Menschen wie sie, um Reformer und Reformerinnen zu stärken und zu motivieren, weiterzumachen, den Widerspruch von Freiheitsentzug und Freiheitsvorbereitung zu verringern.“

Der Johannes-Feest-Preis, benannt nach dem Kriminalwissenschaftler und Rechtsoziologen, wird seit 2014 auf den europäischen Konferenzen zur Gesundheitsförderung in Haft verleihen und zeichnet Personen und Initiativen aus, die sich im besonderen Maße um das Thema verdient gemacht haben. Verliehen wird er von der Veranstaltergruppe aus akzept e.V., der Deutschen AIDS-Hilfe, dem Universitätsspital Genf und dem Schweizer Haus Hadersdorf in Wien.

(ascho)